Großstreik als Bewährungsprobe: Ufo-Chef Nicoley Baublies
Frankfurt/Main (dpa) – Der Vorsitzende der Kabinengewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, muss sich im kommenden Jahr erstmals der Wiederwahl stellen. Doch bis dahin muss der 42-Jährige erst einmal den härtesten Tarifkonflikt seiner Berufsgruppe bei der Lufthansa durchziehen. Acht Tage lang wollen die Flugbegleiter die Kerngesellschaft von Europas größten Luftverkehrskonzern lahmlegen, um höhere Betriebs- und Übergangsrenten durchzusetzen. Baublies […]
Frankfurt/Main (dpa) – Der Vorsitzende der Kabinengewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, muss sich im kommenden Jahr erstmals der Wiederwahl stellen. Doch bis dahin muss der 42-Jährige erst einmal den härtesten Tarifkonflikt seiner Berufsgruppe bei der Lufthansa durchziehen. Acht Tage lang wollen die Flugbegleiter die Kerngesellschaft von Europas größten Luftverkehrskonzern lahmlegen, um höhere Betriebs- und Übergangsrenten durchzusetzen.
Baublies ist 2012 an die Spitze der Spartengewerkschaft gewählt worden, nachdem er eine Kampfkandidatur gegen den vorherigen Vorstand angezettelt hatte. Nur fünf Monate nach seiner Wahl führte er die bis dahin kreuzbrave Organisation in den ersten Streik ihrer Geschichte, der an drei Tagen die Lufthansa empfindlich lahmlegte.
Nach außen wirkt der gelernte IT-Berater stets ruhig und zugewandt. Sofort nimmt man ihm ab, dass er mit seiner ausgleichenden Art auf einem Transatlantikflug alle kleinen und großen Probleme lösen kann. Das war als Kabinenchef (Purser) auch lange sein Job bei der Lufthansa, doch inzwischen kümmert er sich Vollzeit um die Belange seiner Kollegen und sitzt auch im Aufsichtsrat des Dax-Konzerns.
Baublies ist kein Mann der lauten Töne, allerdings wird er manchmal überraschend emotional. Wenn mal wieder eine Verhandlungsrunde geplatzt ist, zeigt er seine Enttäuschung offen und gerne auch über die sozialen Internet-Medien. Seine Verhandlungspartner lobt er gelegentlich öffentlich und zeigt sogar Verständnis für ihre Positionen. Privat hat sich der Single inzwischen komplett von Berlin ins Rhein-Main-Gebiet verlagert.