Frankfurt/Main (dpa) – Bei der Lufthansa entscheidet sich an diesem Donnerstag, ob das Unternehmen erneut in einen Streik schlittert. Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo hat dem Konzern eine Frist bis 17.00 Uhr gesetzt, um auf die jüngste Forderung zu den Betriebs- und Übergangsrenten zu reagieren. Anderenfalls will die Gewerkschaft die rund 19 000 Flugbegleiter bereits ab diesem […]

Frankfurt/Main (dpa) – Bei der Lufthansa entscheidet sich an diesem Donnerstag, ob das Unternehmen erneut in einen Streik schlittert. Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo hat dem Konzern eine Frist bis 17.00 Uhr gesetzt, um auf die jüngste Forderung zu den Betriebs- und Übergangsrenten zu reagieren. Anderenfalls will die Gewerkschaft die rund 19 000 Flugbegleiter bereits ab diesem Freitag (6. November) zu einem auf acht Tage geplanten Streik aufrufen. Details zu den möglichen Ausständen hat die Gewerkschaft bislang nicht genannt.

In einem Schreiben hat die Lufthansa die Gewerkschaft noch einmal zu einem Treffen am Donnerstag um 14.00 Uhr eingeladen. Nach einer ersten kursorischen Prüfung enthalte der Brief zwar nichts Neues, man wolle den Inhalt aber dennoch über Nacht noch einmal genau prüfen und dann möglicherweise auch der Einladung folgen, erklärte Ufo-Chef Nicoley Baublies. Man werde aber auf keinen Fall akzeptieren, dass Bestandsmitarbeiter gegen Neueingestellte ausgespielt würden.

Lufthansa bereitet sich nach eigenen Angaben auf massive Flugausfälle vor, konnte aber wegen fehlender Informationen zu Streikschwerpunkten zunächst keine alternativen Flugpläne ausarbeiten. Passagiere hätten bereits zahlreiche Tickets storniert oder umgebucht. Aus Gewerkschaftskreisen war zu hören, dass die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg zu Beginn der Streiks noch verschont werden, weil dort die Schulferien erst am Wochenende zu Ende gehen. Es handelt sich um den ersten Streik der Flugbegleiter in dieser Tarifrunde. Zuvor hatten die Piloten bereits 13 Mal gestreikt.

Ebenfalls an diesem Donnerstag steht die nächste Verhandlungsrunde mit Verdi zu den Gehältern und Renten von rund 33 000 Bodenbeschäftigten an. «Während die Lufthansa das Zinsrisiko auf die Beschäftigten verlagern will, fordert Verdi eine Beibehaltung des jetzigen Versorgungsniveaus», erklärte Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle am Mittwoch. Die Versorgung müsse auch für Neueingestellte zugänglich sein.