Entschädigung wegen Verspätung – Diese Ausreden benutzen die Airlines
Potsdam (dpa/tmn) – Bei einer Annullierung oder Verspätung von mehr als drei Stunden muss eine Fluggesellschaft nach EU-Recht eine Ausgleichszahlung leisten. Je nach Strecke sind bis zu 600 Euro pro Person angesetzt. Doch viele Passagiere kennen ihre Ansprüche nicht – oder lassen sich von der Airline abwimmeln. Das Fluggastrechte-Portal Flightright hat gängige Verzögerungstaktiken aufgelistet: – […]
Potsdam (dpa/tmn) – Bei einer Annullierung oder Verspätung von mehr als drei Stunden muss eine Fluggesellschaft nach EU-Recht eine Ausgleichszahlung leisten. Je nach Strecke sind bis zu 600 Euro pro Person angesetzt. Doch viele Passagiere kennen ihre Ansprüche nicht – oder lassen sich von der Airline abwimmeln. Das Fluggastrechte-Portal Flightright hat gängige Verzögerungstaktiken aufgelistet:
– Verspätungsgründe verheimlichen: Der Fluggast muss wissen, warum sich eine Maschine verspätet hat. Nur so kann er abschätzen, ob es sich tatsächlich nicht um höhere Gewalt gehandelt hat – denn nur dann ist die Airline von der Zahlungspflicht befreit. Nach den Erfahrungen von Flightright werden aber zum Beispiel technische Defekte manchmal schlicht geleugnet – in einem solchen Fall wäre eine Entschädigung fällig. Deshalb gilt: die Ursache für die Verspätung immer prüfen.
– Rechtlich falsche Auskünfte: Teilweise machen die Airlines falsche Angaben, weil sie davon ausgehen können, dass die Kunden die EU-Fluggastrechteverordnung nicht kennen. So wird etwa behauptet, dass die Fluggesellschaft einen technischen Defekt nicht zu verantworten habe. Oder dass Minderjährige keinen Anspruch auf Entschädigung haben, obwohl sie ein Flugticket bezahlt haben.
– Schlechter Kundenservice: Besonders Billigflieger, die ihren Sitz nicht in Deutschland haben, sind oft nur schwer telefonisch zu erreichen. Kontaktdaten müssen mühsam recherchiert werden. So wissen Passagiere kaum, an wen sie sich wenden sollen.
– Nicht auf die Forderungen eingehen: In vielen Fällen weisen die Airlines so lange die Verantwortung von sich, dass Kunden vor Gericht gehen müssen. Genau das schrecken die meisten aber wegen hoher Verfahrenskosten. Nach Ansicht von Flightright spekulieren die Airlines darauf.