Die Welt des Flughafenbetreibers Fraport ist gerade zweigeteilt. Während es am Heimatdrehkreuz rund läuft, schwächelt das Geschäft in Osteuropa. Frankfurt/Main (dpa) – Der weltweit aufgestellte Flughafenbetreiber Fraport profitiert weiter vom wachsenden Luftverkehr. Steigende Passagierzahlen, höhere Einzelhandelserlöse in den Terminals und positive Währungseffekte haben das Konzernergebnis im ersten Halbjahr 2015 um 12,3 Prozent auf 103 Millionen […]

Die Welt des Flughafenbetreibers Fraport ist gerade zweigeteilt. Während es am Heimatdrehkreuz rund läuft, schwächelt das Geschäft in Osteuropa.

Frankfurt/Main (dpa) – Der weltweit aufgestellte Flughafenbetreiber Fraport profitiert weiter vom wachsenden Luftverkehr. Steigende Passagierzahlen, höhere Einzelhandelserlöse in den Terminals und positive Währungseffekte haben das Konzernergebnis im ersten Halbjahr 2015 um 12,3 Prozent auf 103 Millionen Euro gesteigert, wie der M-Dax-Konzern am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Auf die Fraport-Gesellschafter entfielen davon 98 Millionen Euro.

Der Umsatz kletterte in dem Zeitraum um 10,6 Prozent auf 1,24 Milliarden Euro. Dazu trugen erstmals der Flughafen Ljubljana und der US-amerikanische Geschäftsflächen-Vermarkter Airmall bei, die Fraport zugekauft hat.

Analysten hatten mit etwas mehr Gewinn gerechnet, bei den Umsatzerwartungen legte Fraport dagegen eine Punktlandung hin. «Das erste Halbjahr ist operativ und finanziell positiv verlaufen», sagte Fraport-Chef Stefan Schulte. Er bestätigte die Jahresprognosen. Dennoch sackte die Aktie im frühen Geschäft zunächst deutlich ab.

Am mit Abstand größten Konzernflughafen Frankfurt stieg die Zahl der Passagiere in der Jahresfrist um 4,1 Prozent auf 28,9 Millionen. Über die Umsatzbeteiligung aus den Einzelhandelsgeschäften in den Terminals erlöste Fraport 3,63 Euro pro Kopf, 21 Cent mehr als vor einem Jahr. Hier wirkte sich der im Vergleich zu anderen Währungen abgewertete Euro positiv aus. Auch die in Dollar abgerechneten Erlöse des Flughafens im peruanischen Lima trugen zum positiven Währungseffekt bei.

Gegenläufer war die krisenhafte Entwicklung in Russland, die zu sinkenden Passagierzahlen in St. Petersburg, dem türkischen Antalya, sowie in Varna und Burgas in Bulgarien geführt hat. Der schwache Rubel hat laut Fraport zu einer deutlichen Konsumzurückhaltung der Russen auch an ihren bevorzugten Urlaubszielen geführt. Mehr Passagiere als vor einem Jahr gab es hingegen neben Frankfurt noch in Hannover, Lima, Ljubljana und Xi’an in China.

In den klassischen Dienstleistungsbereichen eines Flughafens verzeichnete Fraport sinkende Gewinne vor Steuern und Zinsen. Bei den Bodenverkehrsdiensten wie auch beim eigentlichen Luftverkehrsgeschäft sind die Personalkosten stark gestiegen. Höhere Einnahmen beispielsweise aus den Start- und Landegebühren führten so nicht zu höheren Gewinnen.