Nach Flugzeugabsturz: Trauernde Eltern nicht alleine lassen
Mülheim an der Ruhr (dpa) – Freunde und Bekannte sollten betroffenen Eltern nach einem Unglück wie dem Flugzeugabsturz in Südfrankreich sofort Unterstützung anbieten. «Natürlich besteht das Risiko einer Ablehnung», sagte Bodo Fritsche vom Verein «Leben ohne dich», der Eltern und Geschwister nach dem Verlust eines Kindes berät. Es sei aber wichtig, das Angebot zu machen und […]
Mülheim an der Ruhr (dpa) – Freunde und Bekannte sollten betroffenen Eltern nach einem Unglück wie dem Flugzeugabsturz in Südfrankreich sofort Unterstützung anbieten. «Natürlich besteht das Risiko einer Ablehnung», sagte Bodo Fritsche vom Verein «Leben ohne dich», der Eltern und Geschwister nach dem Verlust eines Kindes berät. Es sei aber wichtig, das Angebot zu machen und «dann auch die Tränen der Betroffenen auszuhalten.»
Es sei ein Fehler, nach einiger Zeit nicht mehr über das Kind zu reden – zum Beispiel aus Angst, Wunden aufzureißen, sagte Fritsche. «Wenn die Eltern nicht darüber sprechen möchten, werden sie es schon sagen.»
Ob Geburtstag, Todestag oder Weihnachten: Fritsche empfiehlt etwa eine kurze SMS mit den Worten «Ich denke heute an Euer Kind». Das zeige den Eltern, dass sie in ihrer Trauer nicht alleine sind. Der Verein aus Mülheim an der Ruhr beobachte, dass viele Freunde sich irgendwann distanzierten, weil die Betroffenen sich stark verändert hätten. «Doch für die Eltern gibt es nur ein Leben vor dem Unglück und ein Leben danach», erklärte Fritsche.
Wichtig sei außerdem, Geschwister nicht zu vergessen. Diese fürchteten häufig, die Eltern mit ihrer Trauer zu belasten. «Und auch in ihrer Clique ist der Tod häufig nicht wirklich ein Thema.»