USA: Flugzeug wohl von Separatisten-Gebiet aus abgeschossen
Nach dem mutmaßlichen Abschuss eines Passagierjets über der Ostukraine gibt es im UN-Sicherheitsrat Schuldzuweisungen. Russland könnte geholfen haben, sagen die USA. Kiew sei schuld, sagt Russland. Nur auf den Ruf nach einer Untersuchung können sie sich einigen. New York (dpa) – Die über der Ostukraine abgestürzte Passagiermaschine mit 298 Menschen an Bord ist nach Informationen […]
Nach dem mutmaßlichen Abschuss eines Passagierjets über der Ostukraine gibt es im UN-Sicherheitsrat Schuldzuweisungen. Russland könnte geholfen haben, sagen die USA. Kiew sei schuld, sagt Russland. Nur auf den Ruf nach einer Untersuchung können sie sich einigen.
New York (dpa) – Die über der Ostukraine abgestürzte Passagiermaschine mit 298 Menschen an Bord ist nach Informationen der USA wahrscheinlich von einer Boden-Luft-Rakete aus dem von prorussischen Separatisten besetzten Gebiet abgeschossen worden. «Wir können nicht ausschließen, dass russisches Personal beim Betrieb dieser Systeme geholfen hat», sagte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Samantha Power, am Freitag dem Sicherheitsrat in New York bei einer kurzfristig einberufenen Sondersitzung. Es sei nicht bekannt, dass Boden-Luft-Raketen der ukrainischen Armee in diesem Gebiet stationiert seien.
Russland wies die Vorwürfe zurück. Die Regierung der Ukraine in Kiew hätte den Luftraum schon früher schließen müssen und sei insgesamt schuld an der Eskalation des Konflikts, sagte der russische UN-Botschafter Vitali Tschurkin. «Wir verweisen alle Schuld an die Regierung in Kiew.»
US-Botschafterin Power rief Russland erneut auf, für Frieden in der Region zu sorgen. «Russland muss aufhören, die Ukraine zu destabilisieren», sagte die US-Botschafterin. «Russland kann diesen Krieg beenden, Russland muss diesen Krieg beenden.»
Auch der stellvertretende UN-Generalsekretär Jeffrey Feltman forderte nach dem «entsetzlichen Vorfall» eine sofortige Waffenruhe. Er werde in den kommenden Tagen nach Kiew und Moskau reisen, um mit den Verantwortlichen darüber zu sprechen. Der britische UN-Gesandte Mark Lyall Grant sprach von einem «dunklen Moment für die internationale Gemeinschaft». Die Gewalt in der Ostukraine habe «monströse Zustände» angenommen.
In einer gemeinsamen Erklärung sprachen die 15 Mitglieder des Rats den Angehörigen der Opfer ihr Beileid aus und forderten eine unabhängige Untersuchung des Vorfalls. Dafür müssten Experten sofort Zugang zu der Unglücksstelle bekommen.