Lawrow: Einstufung des Flugzeugabsturzes als «Terrorakt» verfrüht
Moskau/Donezk (dpa) – Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat die Einstufung des Flugzeugunglücks in der Ostukraine als «Terrorakt» scharf kritisiert. Er reagierte damit auf eine Aussage des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko. «Solche Bezeichnungen sind verfrüht und ein Versuch, Druck auf die Ermittler auszuüben», sagte Lawrow am Freitag dem staatlichen Fernsehsender Rossija-24. Moskau sei bereit, an […]
Moskau/Donezk (dpa) – Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat die Einstufung des Flugzeugunglücks in der Ostukraine als «Terrorakt» scharf kritisiert. Er reagierte damit auf eine Aussage des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko. «Solche Bezeichnungen sind verfrüht und ein Versuch, Druck auf die Ermittler auszuüben», sagte Lawrow am Freitag dem staatlichen Fernsehsender Rossija-24. Moskau sei bereit, an der Aufklärung der Tragödie mitzuwirken, falls dies gewünscht werde, betonte Russlands Chefdiplomat. Bei dem Unglück waren am Donnerstag 298 Menschen ums Leben gekommen.
Die prorussischen Aufständischen schlossen unterdessen eine baldige Feuerpause aus – anders als bisher geplant. Separatistenführer Alexander Borodaj gab der Führung in Kiew die Schuld. «Wir sehen derzeit kein Interesse vonseiten der Regierung», behauptete er.
An der Absturzstelle nahe der ostukrainischen Ortschaft Grabowo wurden noch am Freitag Experten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) erwartet. «Wir werden etwa 17 OSZE-Vertreter und 4 Ukrainer zum Wrack lassen», kündigte Borodaj an.
Das Innenministerium in Kiew teilte unterdessen mit, dass die sterblichen Überreste der Passagiere nach Charkow gebracht werden sollen. In der etwa 300 Kilometer von der Absturzstelle entfernten Stadt werde ein Labor zur Identifizierung eingerichtet, hieß es.