Stuttgart (dpa) – Ende einer Ära: Der Autobauer Daimler endgültig beim Luftfahrtriesen EADS aus. Einige der wichtigsten Stationen: 1989: Durch den Einstieg beim Rüstungs- und Flugzeugbaukonzern Messerschmitt-Bölkow-Blohm, zu dem auch die Deutsche Airbus gehört, wird Daimler zur bestimmenden Größe in der deutschen Luft- und Raumfahrt. In den Jahren danach kommt es zu Umbauprogrammen in großem […]

Stuttgart (dpa) – Ende einer Ära: Der Autobauer Daimler endgültig beim Luftfahrtriesen EADS aus. Einige der wichtigsten Stationen:

1989: Durch den Einstieg beim Rüstungs- und Flugzeugbaukonzern Messerschmitt-Bölkow-Blohm, zu dem auch die Deutsche Airbus gehört, wird Daimler zur bestimmenden Größe in der deutschen Luft- und Raumfahrt. In den Jahren danach kommt es zu Umbauprogrammen in großem Stil. Es entsteht die DASA, zu der auch der Triebwerkshersteller MTU und der Flugzeugbauer Dornier gehören.

2000: Die DASA fusioniert mit Frankreichs größtem Luft- und Raumfahrtkonzern Aerospatiale Matra und dem spanischen Branchenführer Casa: die Geburtsstunde des europäischen Luft- und Raumfahrtriesen EADS. Durch einen Aktionärspakt soll das Gleichgewicht zwischen den dominierenden Anteilseignern aus Deutschland und Frankreich gewahrt werden, er bietet aber auch Zündstoff für häufige Reibereien.

2001: Airbus wird umgebaut, um die grenzüberschreitende Produktion an den 16 europäischen Standorten zu straffen. EADS hält 80 Prozent der Anteile. Die übrigen 20 Prozent entfallen auf den British-Aerospace- Nachfolger BAE Systems, der sein Paket 2006 verkauft.

2006: Daimler (damals: DaimlerChrysler) lässt Interesse durchblicken, einen Teil seines 30-Prozent-Anteils an EADS zu versilbern. Der Entschluss reift: Von 2007 soll der Anteil zunächst auf 22,5 Prozent und dann weiter auf 15 Prozent sinken.

2007: Mit dem Einstieg eines Konsortiums aus privaten Banken und Ländern wahrt Deutschland seinen Einfluss bei dem deutsch-französisch dominierten Konzern. Das Konsortium übernimmt für 1,5 Milliarden Euro 7,5 Prozentpunkte der insgesamt noch 22,5 Prozent Daimler-Anteile an EADS. Die Stimmrechte bleiben bei Daimler.

2011: Daimler will seinen Anteil weiter reduzieren. Die monatelange Suche nach geeigneten Investoren bleibt erfolglos. Deutschland erklärt sich bereit, über die Staatsbank KfW mit 7,5 Prozent bei EADS einzusteigen.

2012: Nach dem Scheitern der Fusionspläne von EADS mit dem britischen Rüstungskonzern BAE Systems einigen sich die privaten und staatlichen EADS-Aktionäre auf eine neue Struktur. Künftig beschränkt sich der Anteil der drei Eignerstaaten Deutschland, Frankreich und Spanien auf 28 Prozent. Daimler und der französische Medienkonzern Lagardère steigen aus. Die Stuttgarter verkaufen die Hälfte ihrer verbliebenen EADS-Aktien für 1,7 Milliarden Euro.

2013: Daimler verkauft seine restlichen EADS-Anteile und trennt sich damit endgültig von der Luftfahrtbranche.