Condor-Schwester Marabu Airlines plant offenbar, zum Winterflugplan von ihrer Basis München abzuwandern. Auch Hamburg steht zur Diskussion.

Die estnische Condor-Schwester Marabu Airlines, erst im vergangenen Jahr mit deutschen Basen in Hamburg und München an den Start gerollt, stellt ihr Flugprogramm für den kommenden Winterflugplan neu auf. So soll München nicht mehr bedient, dafür aber in Süddeutschland ab Stuttgart und Nürnberg geflogen werden. Köln/Bonn dürfte sich darüber hinaus über stationierte Marabu-Flugzeuge freuen. Dagegen könnte Hamburg zum Sommerflugplan 2025 aus dem Streckennetz der Marabu fallen. „Der Flugplan und das Streckennetz für Sommer 2025 stehen noch nicht final fest. Die derzeitige Planung sieht vor, neue Basen an weiteren Flughäfen in für Marabu interessanten Regionen zu eröffnen und den Fußabtritt von Marabu in Deutschland damit weiter zu vergrößern“, bestätigte jetzt ein Unternehmenssprecher gegenüber AERO INTERNATIONAL.

Wer ist Marabu Airlines?

Der estnische Newcomer wurde vom Condor-Mehrheitseigner Attestor 2022 aus der Taufe gehoben und nahm im Sommerflugplan 2023 den Flugbetrieb mit Vertriebsunterstützung der Condor und größtenteils gewetleasten Airbussen auf. Was nicht unumstritten war, denn die in Tallinn sitzende Fluggesellschaft übernahm Strecken, auf denen zuvor die Condor unterwegs war. Vor allem der Vereinigung Cockpit war die Standortwahl des Attestor-Ablegers, der bevorzugt ab Deutschland verkehren sollte, ein Dorn im Auge. Sie sprach von einem „Panama der Luftfahrt“ und fürchte um Arbeitnehmerrechte und Sozialstandards.

Betreibt Marabu auch Boeings?

Inzwischen setzt Marabu Airlines sieben A320 ein, dazu kommen in diesem Sommer zwei Boeing 737-800 im Wetlease von der litauischen KlasJet. Die Vereinbarung mit dem ACMI-Anbieter der Avia Solution Group gilt bis November. Beide Boeings werden für Flüge vom Flughafen München zu den Sommerurlaubszielen eingesetzt.