Mitte Juni stellte Boeing im Werk Renton bei Seattle die neuesten Testprojekte im Rahmen ihres ecoDemonstrator-Programms vor. AERO INTERNATIONAL nennt nähere Details.

Seit einer Dekade bedient sich Boeing unterschiedlicher ecoDemonstrator-Plattformen, um neue Technologien in einem exklusiv dafür zur Verfügung stehenden Flugzeug „live“ am Boden und im Flug zu testen. Beginnend mit einer Boeing 737-800 im Jahr 2012, kamen bislang in chronologischer Abfolge die Muster 787-8, 757, Embraer 170, 777F, 777-200, 787-10 und 737 MAX 9 – vor der aktuell verwendeten Boeing 777-200ER zum Einsatz. Letztere wurde ursprünglich an Singapore Airlines ausgeliefert und hatte vor ihrer Nutzung als Boeing-eigene Testmaschine mit Air New Zealand und Surinam Airways zwei weitere Vorbesitzer.

Mike Sinnett, Vice President and General Manager Product Development, Commercial Airplanes bei Boeing, stellte Mitte Juni in Seattle die Besonderheiten der im Sommer beginnenden und über die zweite Jahreshälfte andauernden Testkampagne vor.

Boeing ecoDemonstrator: Auswirkung von SAF auf Triebwerkskomponenten wird erprobt

Deren Highlights aus über 30 Einzelprojekten sind unter anderem die Erprobung kleiner Vortex-Generatoren auf den Tragflächenoberseiten. Sie versprechen besonders bei Start und Landung eine verbesserte Aerodynamik und somit einen geringeren Spritverbrauch. Ein Verfahren zum Recycling von Trinkwasser in den Bordtoiletten zählt ebenfalls zu den im Flug zu absolvierenden Tests.

Additiv im 3D-Druck gefertigte, leichtere Materialien stehen genauso auf dem Prüfstand, wie eine neue Generation von Head-up-Displays, die essenzielle Informationen auf ein transparentes Visir spiegeln, das von den Piloten auf dem Kopf getragen wird.

Erprobt wird zudem die Auswirkung von nachhaltigen Kraftstoffen (SAF) auf Triebwerkskomponenten, etwa Dichtungsringe. Sämtliche Testkampagnen führt Boeing in Kooperation mit der NASA und  Industriepartnern wie Universal Avionics, Diehl Aviation, Collins Aerospace und Meggitt durch.

Text: Wolfgang Borgmann Foto: Boeing, Jennifer Buchanan/seattle times