Robin Hayes, CEO der JetBlue Airways, wird am 12. Februar seinen Platz für Joanna Geraghty, derzeit noch Chief Operating Officer (COO) des Unternehmens, räumen und in den Ruhestand gehen.

Durchaus überraschend meldet die US-amerikanische JetBlue einen Wechsel an der Spitze des Unternehmens. Robin Hayes, seit 2015 Chief Executive Officer (CEO) der Airline, geht, dafür rückt eine langjährige JetBlue-Kollegin auf: Joanna Geraghty. Die 51-Jährige steht seit inzwischen 20 Jahren in Diensten der Fluggesellschaft, seit 2018 als Präsidentin und Chief Operating Officer (COO). Sobald sie den Staffelstab übernimmt, wird sie die einzige Frau an der Spitze eines US-Carriers sein – so der Branchenverband Airlines for America (A4A).

Der 57-jährige Hayes erklärt seinen Rücktritt derweil mit gesundheitlichen Gründen: „Es ist bittersüß, in den Ruhestand zu gehen, aber ich werde mich immer als Teil des JetBlue-Teams fühlen und dem weiteren Erfolg des Unternehmens die Daumen drücken. Seit fast 35 Jahren – sowohl bei British Airways als auch hier bei JetBlue – habe ich gerne in dieser Branche gearbeitet. Die außergewöhnlichen Herausforderungen und der Druck in diesem Job haben jedoch ihren Tribut gefordert, und auf Anraten meines Arztes und nach Rücksprache mit meiner Frau ist es an der Zeit, dass ich mich mehr auf meine Gesundheit und mein Wohlbefinden konzentriere.“

Der gebürtige Brite Robin Hayes leitet JetBlue seit neun Jahren. Bild: JetBlue

Ist der Zeitpunkt für JetBlue günstig?

Branchenkenner bewerten den Zeitpunkt als kritisch. Vor Monaten war bereits mit Stirnrunzeln der von Hayes entfachte Bieterstreit um Spirit Airlines begleitet worden, schien die Airline doch bereits in den Armen der Frontier Group. Die Übernahme war seinerzeit so gut wie in trockenen Tüchern. Der JetBlue-Chef ließ sich davon jedoch nicht abhalten, zumal der Deal laut Bloomberg Hayes‘ Herzensprojekt war. Dessen Strategie habe doch gelautet: Wachstum durch Übernahmen. Eine größere JetBlue könne gegen die dominierenden Vier der USA – United Airlines, American Airlines, Delta Air Lines und Southwest – besser bestehen. Momentan wartet JetBlue, die ihren Sitz in New York hat, allerdings auf die Entscheidung eines Bundesrichters, ob die geplante Übernahme der in Florida beheimateten Spirit Airlines gegen das Kartellrecht verstößt und deshalb nicht genehmigt wird.

JetBlue: Ist Joanna Geraghty die Richtige?

Hayes blickt keinesfalls im Zorn zurück: „Es war ein Privileg, JetBlue in den vergangenen neun Jahren zu leiten. Und ich bin stolz auf alles, was wir erreicht haben. Der Vorstand und ich sind zuversichtlich, dass Joanna angesichts ihrer entscheidenden Rolle bei der Führung des Tagesgeschäfts von JetBlue und der Positionierung der Fluggesellschaft für den Erfolg mehr als bereit ist. Sie hat den Betrieb durch die turbulenteste Zeit in der Geschichte der Fluggesellschaft geführt, die Entwicklung und Umsetzung neuer kommerzieller Initiativen überwacht und unermüdlich daran gearbeitet, JetBlue zu einem besseren Ort für unsere Crewmitglieder und Kunden zu machen.“

Joanna Geraghty, momentan noch Chief Operating Officer (COO) der JetBlue, wird am 12. Februar CEO des US-amerikanischen Carriers. Bild: JetBlue

Darüber hinaus hätten Joanna und das Team einen starken Plan für JetBlue entwickelt, um wieder in die Gewinnzone zu gelangen. Deshalb wisse Hayes, „dass die Fluggesellschaft gut gerüstet ist, um den Fortschritt weiter voranzutreiben. Und ich kann den Staffelstab mit Zuversicht weitergeben, da ich weiß, dass sie die richtige Führungskraft zur richtigen Zeit für unsere Fluggesellschaft ist“.