Hindenburg Unglück: Der Absturz des Zeppelins LZ 129 in Lakehurst

Am 6. Mai jährt sich eines der eindrücklichsten Ereignisse der Luftfahrtgeschichte: das Unglück der LZ 129 Hindenburg. Das einst größte Luftschiff der Welt ging in einem Feuerball über Lakehurst, New Jersey, unter.
Die Hindenburg wurde 1936 von der Luftschiffbau Zeppelin GmbH fertiggestellt und war mit ihren 245 Metern Länge das längste je gebaute Luftfahrzeug. Sie war für luxuriöse Transatlantikreisen konzipiert und konnte über 70 Passagiere sowie eine ähnlich große Crew aufnehmen. Ihr Aufbau aus Duraluminium-Trägern, die mit textilen Hüllen überspannt waren, war technisch hochentwickelt. Angetrieben wurde das Luftschiff von vier Dieselmotoren, die Geschwindigkeiten von bis zu 135 km/h ermöglichten.
Ursprünglich sollte die Hindenburg mit Helium gefüllt werden – einem nicht brennbaren Gas. Doch aufgrund politischer Spannungen verweigerten die USA die Lieferung. So wurde die Hindenburg stattdessen mit Wasserstoff betrieben – einem Risiko, das letztlich katastrophale Folgen hatte.
Hindenburg: Reisen zwischen zwei Kontinenten
In ihrer kurzen Dienstzeit absolvierte die Hindenburg 1936 insgesamt 63 Fahrten, darunter zahlreiche Transatlantikflüge nach Nord- und Südamerika. Die Passagiere genossen ein bislang beispielloses Maß an Komfort: elegante Kabinen, ein Speisesaal mit Flügel, Raucherlounge und Panoramafenster machten das Reisen zu einem Erlebnis der Extraklasse, fast wie eine Kreuzfahrt durch die Lüfte.
Das Inferno von Lakehurst
Am Abend des 6. Mai 1937 näherte sich die Hindenburg dem Luftschiffhafen von Lakehurst, als sich plötzlich ein Feuer entzündete – wenige Sekunden später stand das gesamte Heck in Flammen. Innerhalb von nur etwa einer halben Minute sank das Luftschiff zu Boden.
Von den 97 Menschen an Bord überlebten 62. Die genaue Ursache des Brandes konnte nie eindeutig bestimmt werden. Als mögliche Auslöser gelten statische Entladungen, Leckagen in den Wasserstoffzellen oder Materialermüdung. Sabotage wurde zwar lange diskutiert, ließ sich aber nie belegen.
Symbolisches Ende einer Luftfahrtvision
Die Katastrophe von Lakehurst war nicht nur ein menschliches Drama, sie zerstörte auch das Vertrauen in die Sicherheit der Zeppelin-Technologie. Innerhalb kürzester Zeit wurde die Luftschifffahrt von der noch jungen Flugzeugindustrie überholt. Die verbliebenen Schwesterschiffe wurden außer Dienst gestellt oder verschrottet, und der Traum vom leichten Reisen in luftigen Höhen verschwand.
Heute bewahrt das Zeppelin Museum in Friedrichshafen die Erinnerung an diese Pionierzeit. In der Ausstellung können Besucher Nachbildungen von Passagierkabinen, Teile der Originalstruktur und zahlreiche historische Dokumente bestaunen. Die Hindenburg steht dort nicht nur für ein spektakuläres Unglück, sondern auch für eine Phase der Luftfahrt, in der technischer Fortschritt und Vision noch Hand in Hand gingen.
Lesen Sie auch