Der Flughafen Wien erweitert für 420 Millionen Euro das Fluggastterminal in Richtung Süden. 70.000 Quadratmeter kommen insgesamt hinzu. Mit der Inbetriebnahme wird 2027 gerechnet.

Bereits seit Juli laufen die Vorbereitungsarbeiten für das Bauprojekt „Terminal-Süderweiterung“, heute stand der offizielle Startschuss auf dem Programm. Und weil Meilensteine nicht alle Tage gesetzt werden, ließen sich Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau von Niederösterreich, der Wiener Bürgermeister Dr. Michael Ludwig sowie die beiden Flughafen-Wien-Vorstände Julian Jäger und Dr. Günther Ofner das gemeinsame Einläuten der Bauphase des mit 420 Millionen Euro budgetierten Terminalprojekts nicht entgehen.

„Unser Flughafen wächst, die Passagierzahlen legen zu, und bei der Servicequalität sind wir international stets ganz vorne dabei. Nun bringen wir auch die Terminalinfrastruktur auf internationales Top-Niveau“, ergriff der CEO Julian Jäger das Wort und stellte fest: „Mit der Süderweiterung stellen wir die Weichen für den Sprung in die Top-Liga der Airports und bringen den Flughafen Wien auf Fünf-Stern-Kurs.“

Flughafen Wien: Wie wichtig ist die Erweiterung?

Schon heute ist der größte österreichische Flughafen mit vier Skytrax-Sternen dekoriert. Doch den Passagieren soll künftig noch mehr Aufenthaltsqualität geboten werden. Und zwar auf insgesamt rund 70.000 Quadratmetern – einer Fläche von insgesamt zehn Fußballfeldern. „Das alles in einer exklusiven und hochwertigen Terminalumgebung, die die österreichische und Wiener Eleganz für unsere Fluggäste charmant spürbar macht“, so Jäger weiter.

Dass die Süderweiterung ein Schlüsselprojekt der Wiener Qualitäts- und Investitionsoffensive darstelle, ergänzte Ofner. Das Projekt werde zur Gänze aus dem Cash-flow, also ohne Kredite, finanziert. „Unser Baubereich wurde seit 2012 völlig neu aufgestellt und hat seine Kompetenz in zahlreichen Großprojekten, die alle im Zeit- und Budgetrahmen realisiert wurden, erfolgreich unter Beweis gestellt“, rief der für den Bau verantwortliche Vorstand in Erinnerung und erwartet selbiges bei der Süderweiterung.

Johanna Mikl-Leitner betonte derweil die Bedeutung des Projekts für die gesamte Region: „Der Flughafen ist nicht nur ein wesentlicher Verkehrsknotenpunkt für Österreich, sondern auch der größte Arbeitgeber der Ostregion und ein essenzieller Leitbetrieb für das gesamte Bundesland Niederösterreich. Mit der Investition in seine Terminalinfrastruktur stärkt der Flughafen Wien-Schwechat seine Rolle als Tor zur Welt für die niederösterreichische Wirtschafts-, Tourismus- und Kulturlandschaft.“

Derweil der Wiener Bürgermeister Dr. Ludwig die Rolle Wiens als eine der beliebtesten Tourismusdestinationen weltweit gestärkt sieht: „Viele unserer Gäste kommen mit dem Flugzeug, und der Flughafen Wien ist damit eine wichtige Visitenkarte für die Stadt. Daher begrüße ich die Weiterentwicklung und den Ausbau der Terminalinfrastruktur und freue mich, dass in die künftige Terminalgestaltung auch Stilelemente aus unserer schönen Stadt, ihrer Tradition und Kultur einfließen.“

Flughafen Wien: Was wird den Passagieren künftig geboten?

Besonders attraktiv für Reisende soll das neue Einkaufs- und Gastronomieangebot in der Süderweiterung werden: Mehr als 30 Outlets werden auf 10.000 Quadratmetern entstehen und von renommierten österreichischen Unternehmen und internationalen Premium-Marken bezogen. Die Mieterakquise dafür läuft bereits mit digitaler Unterstützung: In einem virtuellen 3D-Rundgang können Interessenten das Gebäudeinnere und die möglichen Geschäftsflächen erkunden, Passagierwege und Aufenthaltsflächen einsehen und sich so einen realitätsnahen Eindruck über die gesamte Terminalumgebung verschaffen.

6000 Quadratmeter sind für Lounges vorgesehen. Davon wird Austrian Airlines 4000 Quadratmeter nutzen und der Flughafen Wien 2000 Quadratmeter. Der Flughafen-eigene exklusive Wartebereich wird sich in der Innengestaltung vor allem an der „Vienna Lounge“ orientieren. Die dort schon erkennbare Designwelt mit Elementen, Farben und Texturen aus dem Wiener Jugendstil werden auch in der neuen Flughafen-Lounge und der gesamten Süderweiterung übernommen.

Der Zugang für Passagiere in das neue Terminalgebäude erfolgt künftig nach dem Check-in-Bereich des Terminal 3. Das neue Gebäude schafft auch eine bequeme Transferverbindung für Umsteigepassagiere zwischen den F-, G-, C- und D-Gates. Außerdem entstehen in der Süderweiterung 18 neue Busgates – zehn für Schengen-Abflüge und acht für Non-Schengen-Abflüge.

Flughafen Wien: Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt eine Rolle

Nachhaltigkeit spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: So kommen beim Gebäude modernste Gebäudetechnik-Lösungen, eine optimierte Wärmedämmung und hochisolierende Fassaden zum Einsatz. In eine intelligente Gebäudesteuerung werden außerdem hocheffiziente Lüftungsanlagen mit Free-Cooling Betrieb integriert. Erfahrung bei der Errichtung von klimafreundlichen Bauwerken hat der Flughafen Wien bereits: Der Office Park 4 mit seiner Wärme-Kälte-Versorgung durch Geothermie, der windoptimierten Fassade und der nachhaltigen Bauweise gilt bis heute als umweltfreundliches Bürogebäude Österreichs. Die Stromversorgung wird zum Teil aus der Photovoltaik-Eigenproduktion des Flughafens kommen, ab 2024 daraus rund 50 Millionen Kilowattstunden Sonnenstrom pro Jahr gewonnen.