Flugangebot zwischen den USA und Europa stabil hoch
Trump-Effekt hin, verunsicherte Touristen her: Auf transatlantischen Verbindungen haben die großen Netzwerk-Fluggesellschaften in diesem Sommer insgesamt die Kapazitäten leicht ausgebaut. Sinken stattdessen jetzt die Preise?
Der US-amerikanische Inlandsmarkt zeigt Anzeichen einer Abschwächung, Verbindungen zwischen den Vereinigten Staaten und Europa bleiben stabil stark. Zu dieser Erkenntnis ist jetzt der britische Datenanalyst OAG gekommen. Zuvor hatten die drei große US-amerikanischen Fluggesellschaften American Airlines, Delta Air Lines und United Airlines ihre Ergebnisse für das erste Quartal 2025 veröffentlicht.
Einreise in die USA: Kapazitäten steigen
Doch die Ergebnisse überraschen durchaus. Mehren sich doch die Meldungen über Repressalien gegenüber ausländischen Gästen bei der Einreise oder während des Aufenthalts in den USA. Dennoch sei die Kapazität von Europa in die Vereinigten Staaten seit dem 3. März gestiegen, sagt die OAG. Mehr noch: Für den Zeitraum April bis Oktober seien rund 33,1 Millionen Einzelsitze geplant. Vor acht Wochen waren es noch 32,9 Millionen. Der moderate Anstieg beträgt somit 0,3 Prozent.
Nur zwei transatlantisch fliegende Fluggesellschaften weichen deutlich von diesem Trend ab, so die OAG weiter: Play, die isländische Billigfluggesellschaft, habe ihre Kapazitäten in die USA im März um 19 Prozent erhöht, während die französische La Compagnie fast ein Viertel ihres geplanten Angebots vom Markt genommen habe.
Für viele Fluggesellschaften seien die jüngsten starken Veränderungen der Marktstimmung herausfordernd, betont die OAG. Doch plötzliche, reflexartige Reaktionen hinsichtlich der Widebody-Kapazitäten seien in der Sommersaison selten, zumal Langstreckenflüge schon lange Zeit im Voraus verkauft werden.
Sinken jetzt die Flugpreise?
OAG rät Kunden, angesichts des weitgehend unveränderten Kapazitätsangebots die Flugpreise zu beobachten. Denn sinkt die Nachfrage bei hoher Kapazität, dürften die Airlines versuchen, mit Preissenkungen gegenzusteuern, um die Flugzeuge voll zu bekommen.
Laut der Berechnungen der OAG seien auf drei Vierteln der Strecken die durchschnittlichen Flugpreise bereits gefallen, am deutlichsten auf den Verbindungen New York – Rom und Madrid – New York, hier im Durchschnitt um fast 15 Prozent.
Allerdings: Auch dort, wo Kapazitäten abgebaut werden, entwickeln sich die Preise kundenfreundlich: Zwischen Dallas und London, wo seit dem Rückzug von British Airways aktuell nur American Airlines fliegt, ist neben dem Angebot (- 12,5 Prozent) auch das Preisgefüge (- 10,1 Prozent) gesunken. Ähnlich verhält es sich mit den Verbindungen von Chicago nach London, auf denen ein Kapazitätsrückgang von 12,8 Prozent verzeichnet wird und die durchschnittlichen Flugpreise rund 5,1 Prozent unter dem Niveau des vergangenen Sommers liegen.
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