Berlin Politiker von FDP und CDU sehen mit dem Rücktritt von Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck auch eine Chance auf einen personellen Neuanfang an der Spitze des Aufsichtsrates der Berliner Flughafengesellschaft BER. „Ich wünsche mir die Einsicht, einen Fachmann an die Spitze des Aufsichtsrates zu berufen. Das bringt mehr als ein neuer Ministerpräsident, der sich erst […]

Berlin

Politiker von FDP und CDU sehen mit dem Rücktritt von Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck auch eine Chance auf einen personellen Neuanfang an der Spitze des Aufsichtsrates der Berliner Flughafengesellschaft BER.

„Ich wünsche mir die Einsicht, einen Fachmann an die Spitze des Aufsichtsrates zu berufen. Das bringt mehr als ein neuer Ministerpräsident, der sich erst einlesen muss“, sagte der Generalsekretär der FDP, Patrick Döring, Handelsblatt Online.

Eine der größten Herausforderungen für den neuen Ministerpräsidenten werde die Inbetriebnahme des Flughafens BER bleiben, sagte Döring weiter. Die Landesregierung habe zuletzt durch ihren „unklaren Kurs“ in der Lärmschutzfrage manche Irritation ausgelöst. „Darum erwarte ich von Platzecks Nachfolger ein klares Bekenntnis zu BER.“ Gleichwohl habe er „großen Respekt“ vor Platzecks Rückzugs-Entscheidung, und er wünsche ihm vor allem gute Genesung, so Döring.

Der Berliner CDU-Bundestagsabgeordnete Karl-Georg Wellmann erklärte, Platzeck sei als Vorsitzender des Aufsichtsrats von Anfang an überfordert gewesen. „Er war einer der Hauptverantwortlichen für das Chaos“, sagte Wellmann Handelsblatt Online. Sein Rückzug biete daher die Chance für einen personellen Neuanfang. „Wir brauchen eine professionelle Lösung mit jemandem, der sich auf dieses Amt konzentrieren kann.“

Nach elf Jahren im Amt tritt Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) aus gesundheitlichen Gründen zurück. „Ich habe mich entschlossen, am 28. August meinen Rücktritt dem Landtagspräsidenten zu erklären“, sagte Platzeck am Montag in Potsdam vor Journalisten. Als Nachfolger und Chef der seit 2009 regierenden Koalition aus SPD und Linkspartei schlug er Innenminister Dietmar Woidke (SPD) vor. Seinen Rückzug begründete der 59-jährige Platzeck mit dem leichten Schlaganfall, den er im Juni erlitten hatte.

Quelle: Handelsblatt