15.03.2015 Der neue Chef am Hauptstadtflughafen hat keine leichte Aufgabe: Der Bau darf nicht wieder aus der Bahn geraten, und das Umfeld muss befriedet werden. Seinen neuen Arbeitsplatz hatte der 51-Jährige schon lange in Sichtweite. Potsdam (dpa) – Mit Bauplänen kennt sich Karsten Mühlenfeld aus. Seit 1993 war er dabei, als der britische Triebwerkshersteller Rolls-Royce […]

15.03.2015

Der neue Chef am Hauptstadtflughafen hat keine leichte Aufgabe: Der Bau darf nicht wieder aus der Bahn geraten, und das Umfeld muss befriedet werden. Seinen neuen Arbeitsplatz hatte der 51-Jährige schon lange in Sichtweite.

Potsdam (dpa) – Mit Bauplänen kennt sich Karsten Mühlenfeld aus. Seit 1993 war er dabei, als der britische Triebwerkshersteller Rolls-Royce im brandenburgischen Dahlewitz ein Werk aus dem Boden stampfte, den größten Standort der deutschen Konzerntochter. Mühlenfeld ist Berliner, hat an der Technischen Universität Maschinenbau studiert, weiß mit Schwierigkeiten bei Bauabläufen umzugehen.

Mit Lärmschutz und der Angst der Anwohner um einen ruhigen Schlaf hatte er auch in Dahlewitz zu tun. Es gab heftige Diskussionen mit Landräten und Bürgermeistern über die Prüfstände, auf denen Rollys Royce seine Triebwerke testet.

Politisches Fingerspitzengefühl wird der 51-Jährige brauchen, wenn er an diesem Montag den Posten des Vorsitzenden der Geschäftsführung bei der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg antritt. Wie sein Vorgänger Hartmut Mehdorn muss er das umstrittene Projekt in Ausschüssen und auf Podien verteidigen – damit Technikchef Jörg Marks den Bau in Ruhe vollenden kann. Die Vorteile des Flughafens rühmte Mühlenfeld schon früher und hatte dabei auch das Ansehen Berlins und Brandenburgs im Sinn.

Die Region liegt dem 51-Jährigen am Herzen. «Das ist meine Heimat», betonte er einmal in einem Interview. Vor allem die Gegensätze zwischen Abgeschiedenheit im ländlichen Brandenburg und pulsierender Metropole gefallen dem zweifachen Vater. «Ich brauche beides.» Mühlenfeld wirkt lieber hinter den Kulissen – Menschenaufläufe, so räumte er ein, lägen ihm nicht.

Als guten Netzwerker beschreibt er sich im Jobportal Linkedin – dazu kommt viel technischer Sachverstand als promovierter Ingenieur. Dass er wie Mehdorn den Flughafen nicht nur eröffnen, sondern auch erweitern will, macht er zum Amtsantritt deutlich – was nicht jedem Aufsichtsrat gefallen dürfte, der vor allem erstmal den Start gesichert sehen will.

«Wir werden in Schönefeld und Tegel bis zur BER-Inbetriebnahme die nötigen Investitionen tätigen und uns auf die zügige und sichere Inbetriebnahme sowie das weitere Wachstum des BER konzentrieren», sagte Mühlenfeld. «Ich freue mich auf die vor mir liegende Arbeit.»

Gudrun Janicke, dpa