In Dakar wird ein Horrorszenario für jeden Piloten wahr: Noch in der Startphase fällt ein Triebwerk aus und fängt Feuer. Die Crew kann den Verkehrsjet schnell wieder landen – er entgeht knapp der Katastrophe. Wegen Triebwerksproblemen ist eine äthiopische Boeing 767-300 am Dienstag kurz nach dem Start in Westafrika umgekehrt und auf dem Startflughafen Dakar […]

In Dakar wird ein Horrorszenario für jeden Piloten wahr: Noch in der Startphase fällt ein Triebwerk aus und fängt Feuer. Die Crew kann den Verkehrsjet schnell wieder landen – er entgeht knapp der Katastrophe.

Wegen Triebwerksproblemen ist eine äthiopische Boeing 767-300 am Dienstag kurz nach dem Start in Westafrika umgekehrt und auf dem Startflughafen Dakar notgelandet. Die Fluggesellschaft Ethiopian Airlines verwies am Mittwoch auf eine entsprechende Bestätigung des Zwischenfalls bei Flug ET 908, wollte aber zunächst keine weiteren Angaben zum konkreten Hergang machen.

Die Maschine befand sich nach Angaben der Airline auf einem Linienflug von Senegal in die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba, mit Zwischenstopp in Malis Hauptstadt Bamako. «Wir entschuldigen uns bei unseren geschätzten Kunden, die bei dem Flug an Bord waren, für die Unannehmlichkeiten», ließ die Airline über ihren Twitter-Account verlauten. Alle Passagiere würden auf alternative Flüge umgebucht. Der Flugzeughersteller Boeing teilte auf Nachfrage lediglich mit, sich der Situation bewusst zu sein und die Fluggesellschaft gegenwärtig bei der Suche nach der Ursache zu unterstützen.

Nach Informationen des Flugunfallbüros JACDEC hatte es bei dem im Jahr 2000 gebauten Twinjet unmittelbar nach dem Start einen Ausfall eines der beiden Triebwerke sowie einen Brand gegeben. Knapp zehn Minuten später habe das Flugzeug dann aber wieder sicher auf dem Flughafen aufgesetzt, wo das Feuer schnell gelöscht wurde. Unklar ist die Ursache für den Triebwerkausfall. Die auf Sicherheitsfragen in der kommerziellen Luftfahrt spezialisierte private Website Avherald veröffentlichte das Foto eines Triebwerks mit Brandschäden. Demnach hatte ein Passagier des mit 90 Menschen besetzten Jets sofort nach dem Abheben von der Piste auf einen lauten Knall aufmerksam gemacht.

Starts und Landungen gehören zu den kritischsten Phasen eines Fluges, da die Maschinen dabei mit geringer Geschwindigkeit in niedriger Höhe unterwegs sind und der Besatzung nur wenig Zeit für Notfallmaßnahmen lassen. Für Triebwerkausfälle in dieser Phase sorgten in der Vergangenheit oft mechanische Probleme, aber auch Vogelschlag, bei dem Vögel in die Rotoren der Jets gerieten.

dpa