Seoul, 26. Dezember 2014 Weil ihr missfiel, wie ihr Nüsse an Bord eines Flugzeugs serviert wurden, geriet die Tochter des Chefs von Korean Air in Wut. Der Chefsteward musste die Maschine kurz vor dem Start verlassen. Die „Nuss-Affäre“ zieht nun weite Kreise. Nach einem Streit um Nüsse an Bord eines südkoreanischen Flugzeugs droht der Tochter […]

Seoul, 26. Dezember 2014

Weil ihr missfiel, wie ihr Nüsse an Bord eines Flugzeugs serviert wurden, geriet die Tochter des Chefs von Korean Air in Wut. Der Chefsteward musste die Maschine kurz vor dem Start verlassen. Die „Nuss-Affäre“ zieht nun weite Kreise.

Nach einem Streit um Nüsse an Bord eines südkoreanischen Flugzeugs droht der Tochter des Korean-Air-Chefs ein Gerichtsverfahren. Die Staatsanwaltschaft beantragte am Mittwoch einen Haftbefehl gegen die 40-jährige Cho Hyun Ah. Die Ermittler werfen der Ex-Managerin der größten südkoreanischen Fluggesellschaft Verstöße gegen die Bestimmungen zur Flugsicherheit, Nötigung und Behinderung des Flugbetriebs vor.

Eine Flugbegleiterin hatte Cho Macadamianüsse in einer Tüte und nicht wie von ihr erwartet in einem Schälchen gereicht. Danach entbrannte ein derart heftiger Streit, dass das Flugzeug am 5. Dezember wieder zur Rampe zurückfahren musste. Der Flug von New York nach Seoul hatte sich dadurch verzögert. Cho war angesichts der öffentlichen Kritik an ihrem Verhalten von ihrem Posten als Vizepräsidentin von Korean Air zurückgetreten. Sie und ihr Vater Cho Yang Ho hatten sich öffentlich für den Vorfall entschuldigt.

Cho Hyun Ah soll kurz vor dem Flug unter anderem dem Bordpersonal gedroht, die Rückkehr des Korean-Air-Flugzeugs zum Gate erzwungen sowie den Rauswurf des Chefstewards veranlasst haben. Wie der südkoreanische Rundfunksender KBS berichtete, wird ein Gericht in der nächsten Woche über den Haftantrag entscheiden.

Die in Südkorea als „Nuss-Wutanfall“ bezeichnete Affäre zieht schon länger weitere Kreise: Ein Gericht habe einen Haftantrag gegen einen Beamten des Transportministeriums erlassen, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap heute. Dem Betroffenen wird demnach vorgeworfen, mehrmals einen Manager von Korean Air über den Verlauf der Untersuchungen zu dem Nuss-Vorfall unterrichtet haben. Der Haftantrag sei wegen Verdunkelungsgefahr ausgestellt worden. Auch gegen den Manager wird ermittelt. Er soll bei dem Versuch, den Vorfall in der Maschine zu vertuschen, Mitarbeiter bei Korean Air unter Druck gesetzt haben.

dpa