Canberra, 25. März 2016 Experten sind praktisch sicher: Zwei in Afrika angeschwemmte Trümmerteile stammen von dem verschollenen Flug MH370. Malaysia will nun in Afrika intensiver suchen. Wo ist der Rest des Wracks? Nach der Identifizierung von zwei neuen Wrackteilen der vor zwei Jahren verschwundenen Boeing mit der Flugnummer MH370 will Malaysia die Suche nach Trümmern […]

Canberra, 25. März 2016

Experten sind praktisch sicher: Zwei in Afrika angeschwemmte Trümmerteile stammen von dem verschollenen Flug MH370.

Malaysia will nun in Afrika intensiver suchen. Wo ist der Rest des Wracks?

Nach der Identifizierung von zwei neuen Wrackteilen der vor zwei Jahren verschwundenen Boeing mit der Flugnummer MH370 will Malaysia die Suche nach Trümmern vor Afrika intensivieren. Die beiden kaum einen Meter langen Teile waren vor der Küste Mosambiks angeschwemmt worden. Experten brauchten in Australien kaum 24 Stunden, um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass sie „fast mit Sicherheit“ zu dem verschollenen Malaysia Airlines-Flugzeug gehören.

„Die Farbe und die Markierungen auf beiden Teilen entsprechen dem, was Malaysia Airlines verwendet“, teilte das malaysische Transportministerium gestern mit. „Dimensionen, Material und Bauweise beider Teile stimmen mit den Spezifikationen einer Boeing 777 überein.“ Das Flugzeug war mit 239 Menschen an Bord im März 2014 verschwunden. Das Wrack wurde bis heute nicht gefunden.

Das erste MH370-Wrackteil war im vergangenen Sommer auch vor Afrika gefunden worden: eine Flügelklappe. Ein weiteres mögliches Wrackteil wurde gerade in Südafrika gefunden. Dabei könnte es sich um ein Teil einer Triebwerksverkleidung handeln. Das Wrackstück muss aber noch untersucht werden. „An den Küsten (in Südostafrika) gibt es sicher noch mehr Trümmerstücke“, sagte Transportminister Liow Tiong Lai. „Wir denken, wir sollten ein Team hinschicken … Wir verhandeln mit den Behörden Südafrikas und warten auf grünes Licht“.

Das Wrack der Maschine wird im Indischen Ozean rund 2000 Kilometer westlich von Perth an der australischen Westküste vermutet. „Dass Trümmerteile an der Ostküste Afrikas gefunden werden, passt mit den Strömungsmodellen zusammen“, sagte Australiens Transportminister Darren Chester. Spezialschiffe suchen einen 120 000 Quadratkilometer großen Korridor ab, in dem das Wrack vermutet wird. Drei Viertel haben sie bereits inspiziert – ohne Erfolgsmeldung. Die Suche soll im Juli eingestellt werden, wenn das Wrack nicht gefunden wird.

Dagegen protestierten Angehörige der Insassen gestern erneut. „Der Fund unterstreicht unsere Position: Die Suche muss fortgesetzt werden“ teilte die Facebook-Gruppe „MH370 Families“ mit. «Wenn es kein Ergebnis gibt, muss mit den Experten überlegt werden, wohin das Suchgebiet ausgeweitet oder verlagert wird», sagte Zhang Pu, dessen Frau in dem Flugzeug saß. Viele Angehörige argwöhnen, dass die malaysischen Behörden etwas vertuschen wollen.