Frankfurt/Main, 21. März 2015 Weil es in der Kabine komisch roch, konnte eine Lufthansa-Maschine von Frankfurt nach San Francisco nicht starten. Solche Störfälle sind nicht selten. Im November entging ein Airbus von Bilbao nach München wohl knapp dem Absturz. Ein Airbus A321 der Lufthansa wäre einem „Spiegel“-Bericht zufolge beinahe auf dem Flug von Bilbao nach […]

Frankfurt/Main, 21. März 2015

Weil es in der Kabine komisch roch, konnte eine Lufthansa-Maschine von Frankfurt nach San Francisco nicht starten. Solche Störfälle sind nicht selten. Im November entging ein Airbus von Bilbao nach München wohl knapp dem Absturz.

Ein Airbus A321 der Lufthansa wäre einem „Spiegel“-Bericht zufolge beinahe auf dem Flug von Bilbao nach München abgestürzt. Auslöser des Zwischenfalls am 5. November 2014 waren dem Artikel zufolge vereiste Sensoren. Sie hätten das Computersystem des Flugzeugs mit falschen Daten gefüttert.

Die Lufthansa bestätigte den Vorfall am Freitag. Die Crew habe „gut und umsichtig reagiert“. Die Maschine mit 109 Passagieren sei sicher in München gelandet, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Zur genauen Ursache werde sich die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung in Braunschweig äußern. Ein Sprecher der Bundesstelle sagte, der Bericht werde am Dienstag publiziert.

Laut „Spiegel“ vereisten Sensoren während des Steigflugs nach dem Start. Daraufhin leiteten die Rechner einen Sinkflug ein; die Maschine sei aus 9000 Metern Höhe mit 1000 Metern pro Minute in die Tiefe gerauscht, die Piloten hätten dies mit eigenen Steuerimpulsen nicht stoppen können. Erst durch Abschalten der Bordcomputer sei es der Crew gelungen, das Flugzeug wieder unter Kontrolle zu bekommen.

Laut „Spiegel“ gibt es allein bei der Lufthansa mehr als ein Dutzend Fälle von vereisten oder blockierten Sensoren. Der Lufthansa-Sprecher sagte der dpa, nach dem Vorfall im November seien als Sofortmaßnahme bei 80 Maschinen der A320-Familie, zu der der A321 gehört, die Sensoren dieses Typs ausgetauscht worden.

Am Freitagvormittag wurde wegen eines verdächtigen Geruchs in der Kabine am Flughafen Frankfurt eine Lufthansa-Maschine mit 381 Menschen an Bord geräumt. In dem Airbus A380 mit Ziel San Francisco sei kurz vor dem Start ein „chemischer Geruch“ festgestellt worden, sagte ein Lufthansa-Sprecher und bestätigte damit einen Bericht der „Rhein-Zeitung“ (Koblenz). 360 Passagiere und 21 Crewmitglieder konnten die Maschine normal verlassen.

Feuerwehr und Lufthansa-Techniker hätten das Flugzeug untersucht, aber keine Ursache für den Geruch gefunden und auch keine Schadstoffe in der Kabine nachweisen können. „Unsere Crews werden in der Geruchswahrnehmung trainiert, die Sicherheit der Fluggäste hat für uns oberste Priorität“, sagte der Lufthansa-Sprecher. Der Flug sei gestrichen worden, da andernfalls aufgrund der Verzögerung zulässige Arbeitszeiten überschritten worden wären und man kurzfristig keine Ersatz-Crew fand.