26.11.2014 Hamburg – Auf freiwilliger Basis haben sich die Fluggesellschaften der Iata, derzeit 240, dazu verpflichtet, den nach Airline-Insolvenzen gestrandeten Passagieren beizustehen.„Ich bin froh verkünden zu dürfen, dass Passagiere, die in den wirklich seltenen Fällen von Airline-Pleiten gestrandet sind, von unseren Mitgliedern gerettet, sprich, nachhause gebracht werden“, sagte Iata-Vorsitzender Tony Tyler jetzt in Brüssel. Mit […]

26.11.2014

Hamburg – Auf freiwilliger Basis haben sich die Fluggesellschaften der Iata, derzeit 240, dazu verpflichtet, den nach Airline-Insolvenzen gestrandeten Passagieren beizustehen.„Ich bin froh verkünden zu dürfen, dass Passagiere, die in den wirklich seltenen Fällen von Airline-Pleiten gestrandet sind, von unseren Mitgliedern gerettet, sprich, nachhause gebracht werden“, sagte Iata-Vorsitzender Tony Tyler jetzt in Brüssel. Mit der Vereinbarung werde ein seit Jahren von Mitgliedern praktiziertes System nun auch offiziell gemacht, teilte die Iata mit.

Zum Nulltarif ist der Rücktransport aus der Urlaub oder von der Geschäftsreise indes nicht zu haben. Gestrandete Passagiere werden zu ermäßigten Konditionen (rescue fares) von und nach Europa mitgenommen. Voraussetzung: Es sind in den Maschinen freie Plätze verfügbar.

Die Sondertarife, so der Ansatz der Iata, gelten bis maximal zwei Wochen nach Eintreten der Zahlungsunfähigkeit einer Airline und deren Grounding für all jene Passagiere, die keine Rücktransport- beziehungsweise Versicherung gegen die Pleite einer Airline abgeschlossen haben.

Mit einer großen Welle von Betroffenen rechnet die Europäischer Kommission künftig allerdings nicht. Sie geht vielmehr davon aus, dass bis zum Jahr 2020 etwa 0,07 Prozent aller Flugreisenden von der Pleite eine Airline betroffen sein werden. Von denen würden aber nur zwölf Prozent entsprechend der jetzigen Vereinbarung Ansprüche erheben können. Fakt ist, dass im Fall eines Groundings der Medientrubel stets groß ist und auch die Verbraucherschützer auf den Plan hebt. Da Verbraucherschutz in der EU einen hohen Stellenwert hat, greift die Iata möglichen Forderungen der Politik mit der jetzigen Selbstverpflichtung vorweg – ein kluger Schachzug aus Sicht der Airlines. (Rita Münck, fvw)