Rom, 05. Dezember 2018 Die marode italienische Fluggesellschaft Alitalia bekommt von der Regierung in Rom mehr Zeit für die Rückzahlung eines Brückenkredits in Höhe von 900 Millionen Euro. Das sagte Vize-Ministerpräsident und Industrieminister Luigi Di Maio in einem Interview der italienischen Nachrichtenagentur Ansa. Das staatlich kontrollierte italienische Bahnunternehmen Ferrovie dello Stato, das die Fluglinie übernehmen […]

Rom, 05. Dezember 2018

Die marode italienische Fluggesellschaft Alitalia bekommt von der Regierung in Rom mehr Zeit für die Rückzahlung eines Brückenkredits in Höhe von 900 Millionen Euro.

Das sagte Vize-Ministerpräsident und Industrieminister Luigi Di Maio in einem Interview der italienischen Nachrichtenagentur Ansa. Das staatlich kontrollierte italienische Bahnunternehmen Ferrovie dello Stato, das die Fluglinie übernehmen will, brauche mehr Zeit für die Erarbeitung eines neuen Geschäftsplans, begründete Di Maio den Aufschub.

Die Airline hatte im Mai 2017 Insolvenz angemeldet und fliegt seither nur dank des Regierungskredits weiter. Eigentlich hätte Alitalia das Geld bis zum 15. Dezember zurückzahlen müssen. Ferrovie habe nun bis zum 31. Januar Zeit, einen Plan zu erarbeiten, sagte Di Maio der Agentur. Der Kredit solle zwischen Mai und Juni zurückgezahlt werden.

Die neue populistische Regierung in Rom unterstützt eine teilweise Wiederverstaatlichung der Airline über das staatlich kontrollierte Bahnunternehmen. Die Bahn sucht derweil eine ausländische Fluggesellschaft als Junior-Partner für das Geschäft.

Der Verkehrsexperte Andrea Giuricin warnte unterdessen davor, das Unternehmen zu lange in der Schwebe zu lassen. „Je mehr Zeit vergeht, desto mehr Geld verliert Alitalia. Wir reden von mehr als zwei Millionen Euro pro Tag“, sagte Giuricin der Deutschen Presse-Agentur. „Es ist schwer zu sehen, wer da Geld hineinstecken würde.“