Air-Berlin-Chef Prock-Schauer tritt zurück
Berlin, 03. November 2014 Überraschung bei Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft: Nach nur zwei Jahren macht der Chef Platz für einen Neuen. Seit Jahren steckt die Airline in der Krise. Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin tauscht ihre Führung aus. Nach zwei Jahren tritt Vorstandschef Wolfgang Prock-Schauer zum 1. Februar 2015 zurück. Er lege sein Amt auf eigenen […]
Berlin, 03. November 2014
Überraschung bei Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft: Nach nur zwei Jahren macht der Chef Platz für einen Neuen. Seit Jahren steckt die Airline in der Krise.
Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin tauscht ihre Führung aus. Nach zwei Jahren tritt Vorstandschef Wolfgang Prock-Schauer zum 1. Februar 2015 zurück. Er lege sein Amt auf eigenen Wunsch nieder, erklärte die angeschlagene Airline heute in einer Pflichtmitteilung für die Börse. Nachfolger wird der frühere Lufthansa-Manager Stefan Pichler (57), der zuletzt die Fidji Airways führte. Air Berlin steckt seit Jahren in der Krise und wird nur mit Hilfe ihres arabischen Großaktionärs Etihad über Wasser gehalten.
Der Österreicher Prock-Schauer bleibt bei Air Berlin. Er verlässt den Verwaltungsrat, wird aber im Vorstand wieder den Posten des Chefstrategen übernehmen. Er hatte im Januar 2013 den jetzigen Berliner Flughafenchef Hartmut Mehdorn abgelöst. Zuvor hatte er sich an der Sanierung der damaligen Lufthansa-Beteiligung British Midland (bmi) versucht.
Prock-Schauer hatte im Frühjahr zugeben müssen, dass die bisherigen Sparanstrengungen nicht ausreichen, um Deutschlands zweitgrößte Airline zurück in die Gewinnzone zu bringen. Er kündigte daraufhin eine grundlegende Neuausrichtung an, hielt dann aber am bisherigen Geschäftsmodell fest. Air Berlin sei mit den drei Segmenten Europa, Touristik und Langstrecke genau richtig positioniert.
Air Berlin ist seit Jahren finanziell in Turbulenzen. Neben einer Verkleinerung von Flotte und Flugangebot helfen millionenschwere Finanzspritzen des Großaktionärs Etihad der Airline.
In den vergangenen Monaten strich die Fluggesellschaft 900 Stellen. Ende Oktober kündigte Prock-Schauer an, dass weitere 200 Stellen wegfallen.