Die Sicherheitslage in Venezuela spitzt sich dramatisch zu. Das Auswärtige Amt rät dringend von Reisen ab, die FAA warnt vor Flügen nach Caracas, Airlines setzen Verbindungen aus. Ein Überblick zur aktuellen Lage.

Die politische und sicherheitspolitische Lage in Venezuela erreicht einen neuen Höhepunkt. Nach deutlicher Verschärfung der Warnungen durch das Auswärtige Amt sowie der US-Luftfahrtbehörde FAA reagieren Airlines weltweit. Mehrere Fluggesellschaften setzen ihre Verbindungen nach Caracas aus.

Auswärtiges Amt rät von Venezuela Reisen ab

Die deutsche Regierung warnt inzwischen ausdrücklich vor touristischen und geschäftlichen Reisen nach Venezuela. Laut Auswärtigem Amt sei die Lage „angespannt“ und könne sich jederzeit weiter verschlechtern. Neben verstärkten Polizeikontrollen und Straßensperren seien auch Einschränkungen der Kommunikationsnetze möglich. Besonders alarmierend: Es kommt wiederholt zu Festnahmen ausländischer Staatsbürger, darunter auch Deutsche und andere EU-Bürger, denen „Unterstützung des Terrorismus“ vorgeworfen wird.

US-Militärpräsenz verschärft Situation im Karibikraum

Der geopolitische Konflikt zwischen Venezuela und den USA hat sich weiter zugespitzt. Die US-Streitkräfte haben ihre Präsenz in der Karibik massiv ausgebaut und in den vergangenen Wochen mehrere mutmaßliche Drogenschmugglerboote zerstört. Nach US-Angaben kamen dabei mehr als 80 Menschen ums Leben. Offiziell begründen die USA ihr Vorgehen mit dem Kampf gegen organisierte Kriminalität. Caracas hingegen wirft Washington vor, militärische Aktionen vorzubereiten und einen Regimewechsel im ölreichen Land anzustreben.

Venezuela hat seinerseits knapp 200.000 Sicherheitskräfte mobilisiert, um Stärke zu demonstrieren. Internationale Beobachter warnen vor einer zunehmenden Militarisierung der Region.

FAA-Warnung führt zu Flugaussetzungen

Die Lage im venezolanischen Luftraum verschärft sich ebenfalls. Die US-Luftfahrtaufsicht FAA stuft Flüge nach oder über Venezuela aufgrund militärischer Aktivitäten und GPS-Störungen als „nicht sicher“ ein. Die Folgen lassen nicht lange auf sich warten:

  • TAP Air Portugal stoppt ihre Route Lissabon–Caracas
  • Iberia setzt die Verbindung Madrid–Caracas aus
  • Auch mehrere südamerikanische Airlines haben bereits reagiert

Damit wird die internationale Anbindung Venezuelas weiter eingeschränkt – ein weiterer Hinweis auf die unsichere Lage im Land.

Das „Kartell der Sonnen“ im Fokus internationaler Politik

Ein zentrales Element des Konflikts ist die neue Einstufung des sogenannten „Cartel de los Soles“ als ausländische Terrororganisation durch die US-Regierung. Ihnen zufolge soll das Netzwerk aus Offizieren der venezolanischen Streitkräfte tief in den Drogenhandel verwickelt sein, angeblich unter Führung von Präsident Nicolás Maduro.

Venezuela bezeichnet diese Vorwürfe jedoch als „infame Lüge“. Experten weisen außerdem darauf hin, dass es unklar sei, ob das Kartell in der behaupteten Form überhaupt existiert. Wahrscheinlicher sei ein Geflecht aus korrupten Militärs, die etablierte kriminelle Strukturen dulden oder schützen.

Fazit: Venezuela Reisen derzeit hochriskant

Angesichts der schnellen Verschärfung der Sicherheitslage, der geopolitischen Spannungen und der Warnungen führender Luftfahrtbehörden raten Experten dringend davon ab, derzeit nach Venezuela zu reisen. Wer dennoch dorthin muss, sollte äußerst vorsichtig agieren und die Reisehinweise der Behörden eng verfolgen.