Wegen des Shutdowns in Washington und massiver Personalprobleme bei der Flugsicherung drosselt die US-Luftfahrtaufsicht FAA den Flugverkehr.

Der US-Flugverkehr steht vor massiven Einschränkungen: Die US-Luftfahrtaufsicht FAA hat kurzfristig angeordnet, dass Fluggesellschaften ihre Inlandsflüge reduzieren müssen. Grund ist ein akuter Personalmangel in der Flugsicherung – ausgelöst durch den seit Wochen andauernden Haushaltsstillstand in Washington.

FAA reagiert auf fehlendes Personal in der Flugsicherung

Ab Freitag gilt eine neue Regelung, nach der Airlines zunächst vier Prozent ihrer Flüge an 40 großen US-Flughäfen streichen müssen. Betroffen sind unter anderem wichtige Drehkreuze wie New York-JFK, Atlanta, Chicago, Dallas, Denver und Los Angeles.

Die Maßnahme betrifft ausschließlich den Inlandsflugverkehr, internationale Verbindungen bleiben vorerst unangetastet. Sollte sich die politische Lage im Kongress nicht entspannen, will die FAA die Begrenzung ab dem 14. November auf bis zu zehn Prozent weniger Flüge ausweiten.

Haushaltskrise lähmt den US-Flugverkehr

Hintergrund der Einschränkungen ist der festgefahrene Streit zwischen Republikanern und Demokraten im US-Kongress. Seit über fünf Wochen gibt es keinen gültigen Bundeshaushalt. Viele Bundesbedienstete – darunter Tausende Fluglotsen – erhalten deshalb kein Gehalt.

Laut FAA melden Flugsicherungszentren, insbesondere entlang der Ostküste, Ausfallquoten von bis zu 80 Prozent. Der hohe Krankenstand führt dazu, dass die verbleibenden Lotsen überlastet sind und die Kapazitäten der Luftraumüberwachung drastisch sinken.

US-Airlines passen Flugpläne an

Mehrere große US-Airlines reagieren bereits auf die Vorgaben. United Airlines teilte mit, dass internationale Flüge und Verbindungen zwischen den eigenen Drehkreuzen nicht gestrichen werden sollen. Passagiere, deren Inlandsflüge betroffen sind, sollen auf alternative Verbindungen umgebucht werden.

United-Chef Scott Kirby erklärte in einem internen Memo, dass der Winterflugplan derzeit ohnehin nicht voll ausgelastet sei. Dadurch könne man die Auswirkungen für Umsteiger und Anschlussflüge möglichst gering halten.

Auch andere große Fluggesellschaften, darunter American Airlines und Delta, prüfen derzeit Anpassungen in ihren Flugplänen, um den neuen FAA-Vorgaben gerecht zu werden.

Internationale Flüge vorerst nicht betroffen

Für europäische Reisende gibt es zunächst Entwarnung: Die Einschränkungen im US-Flugverkehr betreffen ausschließlich Inlandsverbindungen. Lufthansa erwartet keine Beeinträchtigungen auf Transatlantikstrecken und rechnet damit, dass der Betrieb auf den wichtigsten US-Flughäfen weiterhin stabil bleibt.

Sollte sich der Haushaltskonflikt jedoch weiter hinziehen, warnen Branchenexperten vor möglichen Kettenreaktionen. Schon geringfügige Kapazitätsverluste bei der Flugsicherung könnten sich auch auf internationale Flugbewegungen auswirken – etwa bei Anschlussflügen oder der Luftraumkoordination über Nordamerika.

Haushaltskrise trifft den US-Flugverkehr hart

Der politische Stillstand in Washington hat direkte Folgen für den Luftverkehr: fehlende Gehälter führen zu Personalmangel, dieser wiederum zwingt die FAA zu drastischen Maßnahmen. Ob die Reduktion der Inlandsflüge nur eine vorübergehende Maßnahme bleibt, hängt nun entscheidend davon ab, ob sich Republikaner und Demokraten bald auf einen neuen Haushalt einigen.