Porter Airlines: „Wir wollen die Nummer zwei in Kanada werden“
Porter Airlines wächst weiter: Kommunikationschef Brad Cicero spricht über neue Jets, Streckennetze in Kanada und die Zukunft der Airline.
AERO INTERNATIONAL (Ulf Meyer): Porter Airlines expandiert stark, insbesondere in Rich- tung Westen und Süden. Sie haben bestimmt viel zu tun.
BRAD CICERO: Es ist viel Arbeit – aber Arbeit von der Sorte, die man gerne hat, wenn eine Airline expandiert. 2023 haben wir zum ersten Mal Jets eingesetzt – von Toronto nach Montreal und Ottawa. Jetzt setzen wir sie in ganz Kanada sowie zu Zielen in den USA ein. In nur zwölf Monaten haben wir 29 neue Jets bekommen. Es hatte zuvor 17 Jahre gedauert, bis wir dieselbe Anzahl an Props in der Flotte hatten.
Wird das neue Angebot von den Kunden gut angenommen?
Ja, aber man muss auch in Destinationen in- vestieren. Uns kommt zugute, dass wir keine ganz neue Airline, sondern zumindest in Ost-Kanada schon bekannt und beliebt sind. Dort sind die neuen Jets ja auch stationiert. Unsere Kunden schätzen unseren Service mit kostenlosen Snacks und Getränken, im Glas serviert. In den Jets gibt es auch kostenloses Wi-Fi und in unseren beiden Flugzeug-Typen keine Mittelsitze.
Sie haben keine Business Class, aber wird Porter eines Tages eigene Airport-Lounges eröffnen oder anmieten?
Wir sind eine All-Economy-Airline, aber unsere Economy Class ist mindestens vom Catering her besser als alle anderen in Nordamerika. Deswegen haben wir auch viele Geschäftsreisende als Kunden. In unseren Terminals in Toronto und Montreal wird es angenehme Warteräume für alle Passagiere geben. Viele Passagiere haben ohnehin Zugang zu Lounges durch ihre Kreditkarten.
Ist Porter bereits eine vollwertige, dritte nationale Fluggesellschaft in Kanada?
Ja, wir haben in Kanada ein dichtes Netz und auch in den USA. Mexiko und die Karibik sind ebenfalls auf unserem Radar. Schon bevor unsere neuen Jets geliefert wurden, waren wir hinter Air Canada in Ost-Kanada mindestens die Nummer zwei auf den Routen, die beide Airlines fliegen. WestJet ist in Ost-Kanada derzeit nicht mehr so stark präsent. Wir wollen also die Nummer zwei im Land werden.
Was an Porter ist typisch kanadisch? Der Stil oder die Herangehensweise?
Unsere Grafik, unser Logo und unsere Kabinenausstattung sind dezent und fein. Unser Service gilt als warmherzig, und unsere Speisen und Getränke kommen fast durchgängig aus Kanada. Auch unsere Q400 sind von einem kanadischen Hersteller produziert. Und bei den Jets sind ebenfalls etwa ein Drittel der Bestandteile aus kanadischer Produktion, zum Beispiel die Triebwerke von Pratt&Whitney Canada.