Die Deutsche Flugsicherung hat ihre Prognosen zum Luftverkehr in der Corona-Krise deutlich nach unten korrigiert. Die fortdauernden und erweiterten Reisebeschränkungen führten zu einer geringeren Nachfrage, teilte das Staatsunternehmen am Mittwoch in Langen bei Frankfurt mit. Zugleich seien bis Jahresende keine Impulse aus dem Interkontinentalverkehr zu erwarten, eine Erholung des Geschäftsreiseverkehrs sei nach wie vor nicht […]

Die Deutsche Flugsicherung hat ihre Prognosen zum Luftverkehr in der Corona-Krise deutlich nach unten korrigiert.

Die fortdauernden und erweiterten Reisebeschränkungen führten zu einer geringeren Nachfrage, teilte das Staatsunternehmen am Mittwoch in Langen bei Frankfurt mit. Zugleich seien bis Jahresende keine Impulse aus dem Interkontinentalverkehr zu erwarten, eine Erholung des Geschäftsreiseverkehrs sei nach wie vor nicht absehbar.

Zum Jahresende werde der Flugverkehr im deutschen Luftraum wie bereits im August und September nur 45 Prozent des Vorkrisenniveaus erreichen statt der im April prognostizierten 75 Prozent. Die Lotsen der DFS werden nach dieser Einschätzung im Gesamtjahr 2020 rund 1,5 Millionen Flüge kontrollieren. Das wäre die niedrigste Zahl seit der Wiedervereinigung. 1991 waren 1,65 Millionen Bewegungen gezählt worden.

Das Niveau von 2019 mit rund 3,33 Millionen kontrollierten Flugbewegungen würde demnach erst im Jahr 2025 wieder erreicht. Bislang war die DFS von einer vollständigen Erholung bis zum Jahr 2024 ausgegangen.

DFS-Chef Klaus-Dieter Scheurle zeigte sich besorgt über die Entwicklung: «Derzeit gibt es ein Bündel an unterschiedlichen Reisebeschränkungen, Quarantäneregeln und Teststrategien, die den Airlines eine Wiederaufnahme des normalen Flugbetriebs unmöglich machen. Für eine Rückkehr zur Normalität ist ein internationales, mindestens aber europaweit abgestimmtes Vorgehen unabdingbar», sagte er.

dpa