Ukraine-Flüge für Ryanair vorerst gestrichen
Kiew (dpa) – Der Eintritt der Billigfluglinie Ryanair in den ukrainischen Markt ist vorerst gescheitert. Aus Sicht des Managements des Kiewer Flughafens Boryspil seien die Bedingungen des irischen Unternehmens unannehmbar, schrieben örtliche Medien am Dienstag. Dem Hauptstadtflughafen hätten umgerechnet 67 Millionen Euro Verluste gedroht. Unter anderem sollte der Gerichtsstand nicht in der Ukraine liegen. Ryanair […]
Kiew (dpa) – Der Eintritt der Billigfluglinie Ryanair in den ukrainischen Markt ist vorerst gescheitert. Aus Sicht des Managements des Kiewer Flughafens Boryspil seien die Bedingungen des irischen Unternehmens unannehmbar, schrieben örtliche Medien am Dienstag. Dem Hauptstadtflughafen hätten umgerechnet 67 Millionen Euro Verluste gedroht. Unter anderem sollte der Gerichtsstand nicht in der Ukraine liegen. Ryanair habe zudem auf 35 Prozent des Umsatzes der Duty-Free-Geschäfte bestanden.
Ryanair warf dem Direktor des Hauptstadtflughafens einer Mitteilung zufolge vor, im Interesse von hochpreisige Airlines zu handeln. Die Ukraine sei kein verlässlicher Standort. Boryspil befindet sich auch in Verhandlungen mit der Lufthansa-Tochter Eurowings.
Ryanair wollte von Kiew und Lwiw (Lemberg) aus elf EU-Städte anfliegen, darunter auch Berlin. Vorher waren bereits Gespräche des zweiten Flughafens der Hauptstadt mit der Fluglinie gescheitert.
Transportminister Wladimir Omeljan drohte dem Kiewer Flughafenchef Pawel Rjabikin nun mit Entlassung. «Morgen werde ich dem Kabinett den Entlassungsantrag vorlegen», teilte der Minister der Internetseite Ukrajinska Prawda mit.
Fluggesellschaften wie Ryanair aber auch die ungarische Wizz bauen ihr Angebot immer weiter aus und setzen dabei auf eine aggressive Niedrigpreisstrategie. Die Zahl ihrer Strecken aus Deutschland wollen die Iren etwa in diesem Jahr von 190 auf 245 steigern.