05.12.2014 Berlin – Der Ex-Chef der Berliner Flughäfen, Rainer Schwarz, kann sich an frühe Warnungen vor Termin- und Kostenrisiken am neuen Hauptstadtflughafen nach eigenen Angaben nicht erinnern. Gutachter des Flughafens hatten Ende 2008 betont, dass der zunächst geplante Eröffnungstermin im Oktober 2011 stark gefährdet sei. «Kann sein, dass der (Flughafen-Technikchef) Körtgen das mal erzählt hat, kann […]

05.12.2014

Berlin – Der Ex-Chef der Berliner Flughäfen, Rainer Schwarz, kann sich an frühe Warnungen vor Termin- und Kostenrisiken am neuen Hauptstadtflughafen nach eigenen Angaben nicht erinnern. Gutachter des Flughafens hatten Ende 2008 betont, dass der zunächst geplante Eröffnungstermin im Oktober 2011 stark gefährdet sei. «Kann sein, dass der (Flughafen-Technikchef) Körtgen das mal erzählt hat, kann auch nicht sein», sagte Schwarz am Freitag im Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. Zu einem ähnlichen Gutachten aus der Zeit vor der zweiten gescheiterten Eröffnung 2012 wollte Schwarz sich nicht öffentlich äußern.

Lange nach dem ersten Spatenstich 2006 hatte Schwarz umfangreiche Planänderungen auf den Weg gebracht. Um die steigenden Passagierzahlen in Berlin zu bewältigen, wurden doppelstöckige Fluggastbrücken gebaut und zwei Ebenen im Terminal miteinander getauscht. «Es lag offensichtlich das Placet der Planer vor, dass das alles geht, auch im zeitlichen Rahmen», sagte Schwarz. Der Aufsichtsrat habe alles genehmigt.

Anders als sein Nachfolger Hartmut Mehdorn war Schwarz nicht Vorsitzender der Geschäftsführung und damit gesamtverantwortlich, sondern nur ihr Sprecher. Zuständig für den Bau des Flughafens sei Technik-Geschäftsführer Manfred Körtgen gewesen. Schwarz war Anfang 2013 nach der geplatzten Eröffnung des zweiten Eröffnungstermins am 3. Juni 2012 entlassen worden. (dpa)