Axel Arendt – der neue Mehdorn-Kontrolleur
Flugzeugkonstruktion und Triebwerksbau – Arendts Karriere ist von Material rund ums Fliegen geprägt. Nun könnte er nach Medienberichten am Boden helfen – als Aufsichtsrat am neuen Hauptstadtflughafen. Potsdam (dpa) – Es ist nicht das erste Mal, dass Brandenburg große Hoffnungen in Axel Arendt setzt. Dreieinhalb Jahre ist es her, da präsentierte der damalige Wirtschaftsminister Ralf […]
Flugzeugkonstruktion und Triebwerksbau – Arendts Karriere ist von Material rund ums Fliegen geprägt. Nun könnte er nach Medienberichten am Boden helfen – als Aufsichtsrat am neuen Hauptstadtflughafen.
Potsdam (dpa) – Es ist nicht das erste Mal, dass Brandenburg große Hoffnungen in Axel Arendt setzt. Dreieinhalb Jahre ist es her, da präsentierte der damalige Wirtschaftsminister Ralf Christoffers den Manager als Repräsentanten für die wirtschaftliche Entwicklung der Flughafenregion. Arendt sollte helfen, Investoren an den Flughafen zu locken, der damals noch ein echtes Prestigeobjekt war. Christoffers lobte Arendts große Erfahrung und seine vielfältigen Kontakte.
Nun könnte er an entscheidender Stelle dafür sorgen, dass das verkorkste Projekt neuer Hauptstadtflughafen überhaupt erst an den Start gebracht wird: Drei Jahre nach der ursprünglich geplanten Eröffnung zieht Arendt in den Aufsichtsrat der Betreibergesellschaft ein. Ob er nach Rücktritten der Länderchefs Matthias Platzeck (SPD) und Klaus Wowereit (SPD) auch Chef des Kontrollgremiums wird und damit oberster Kontrolleur des umtriebigen Flughafenchefs Hartmut Mehdorn, wie Medien spekulierten, blieb am Dienstag zunächst offen.
Arendt hat eine ähnliche steile Karriere hinter sich wie Mehdorn, arbeitete sich vom Daimler-Trainee zum Finanzchef des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS hoch, wurde Deutschlandchef von Rolls Royce, dessen Triebwerkfabrik in Dahlewitz er bis 2006 ausbaute, bevor er die Rolls-Royce-Rüstungssparte übernahm. «Ich kenne die internationale Luft- und Raumfahrtbranche», sagt er selbstbewusst.
Die Region Berlin-Brandenburg sei auf einem guten Weg, sich als dritter bedeutender Luftfahrtstandort Deutschlands zu entwickeln, prophezeite Arendt einmal in einen Interview. In Dahlewitz habe er die Region schätzen gelernt.
Der 1949 geborene Arendt gilt als sachlich, durchsetzungsstark und nüchtern. Den Prognosen der Politik von bis zu 40 000 neuen Arbeitsplätzen durch den neuen Flughafen, schloss er sich seinerzeit nicht an. Er wolle nichts Unfundiertes sagen. Arendt war schon Anfang 2013 für einen Aufsichtsratsposten im Gespräch gewesen, sagte aber ab.