Den Haag/Kuala Lumpur (dpa) – Bei dem mutmaßlichen Abschuss einer malaysischen Passagiermaschine über der Ostukraine sind nach Angaben der Behörden in Kuala Lumpur 298 Menschen aus fast einem Dutzend Staaten ums Leben gekommen. Darunter waren nach bisherigen Erkenntnissen 173 Niederländer, 44 Malaysier, 27 Australier, 12 Indonesier, 9 Briten, 4 Deutsche, 4 Belgier, 3 Philippiner, 1 […]

Den Haag/Kuala Lumpur (dpa) – Bei dem mutmaßlichen Abschuss einer malaysischen Passagiermaschine über der Ostukraine sind nach Angaben der Behörden in Kuala Lumpur 298 Menschen aus fast einem Dutzend Staaten ums Leben gekommen. Darunter waren nach bisherigen Erkenntnissen 173 Niederländer, 44 Malaysier, 27 Australier, 12 Indonesier, 9 Briten, 4 Deutsche, 4 Belgier, 3 Philippiner, 1 Kanadier und 1 Neuseeländer. Die Länder, aus denen die Opfer stammten, fordern eine unabhängige Untersuchung. Einige Reaktionen:

NIEDERLANDE: Im Königreich herrscht große Bestürzung. «Die Angehörigen haben das Recht, dass alle Tatsachen auf den Tisch kommen», betont Ministerpräsident Mark Rutte. «Wir sind es den Opfern und ihren Angehörigen schuldig, herauszufinden, wie es zu dieser entsetzlichen Katastrophe gekommen ist», erklärt Außenminister Frans Timmermans.

MALAYSIA: Das asiatische Land beklagt zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit den Tod von Passagieren und Crew-Mitgliedern. «Wir müssen und werden genau herausfinden, was mit diesem Flug geschehen ist. Wenn sich herausstellt, dass das Flugzeug tatsächlich abgeschossen wurde, bestehen wir darauf, dass die Täter schnell vor Gericht gestellt werden», sagt Ministerpräsident Najib Razak.

AUSTRALIEN: Viele Passagiere waren unterwegs zu einer Aids-Konferenz in Melbourne. «Wir fordern eine umfassende unabhängige Untersuchung mit vollen Zugang zum Absturzort, zu den Trümmerteilen, zum Flugschreiber und zu allen Personen, die die Ermittlungen voranbringen können», sagt Premierminister Tony Abbott. Die Regierung bestellte den russischen Botschafter ein, um volle Kooperation zu fordern.

GROSSBRITANNIEN: «Das ist ein absolut schockierender Vorfall. Er darf nicht hingenommen werden», sagt Premierminister David Cameron. «Wenn es abgeschossen wurde, was möglich erscheint, dann müssen die Schuldigen zur Verantwortung gezogen werden.» Cameron ruft Moskau und Kiew auf, alles zu tun, damit die Wahrheit ans Licht komme.

DEUTSCHLAND: Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht «sehr, sehr viele Indizien» für einen Abschuss der malaysischen Passagiermaschine. «Es geht jetzt darum, dass schnellstmöglich eine unabhängige Untersuchung eingeleitet wird», sagt sie. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden.