Wie können die Milliarden für den Hauptstadtflughafen aufgebracht werden? Das wird Thema im Haushaltsausschuss des Bundestages. Im Fokus steht zudem der strenge Lärmschutz für Anwohner. Berlin/Potsdam (dpa) – Verzögerung, Mehrkosten, Lärmschutz – der Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg hat viele große Baustellen. Eine davon, die Mehrkosten in Milliardenhöhe, wird am Mittwoch Thema im Haushaltsausschuss des Bundestages. Wann […]

Wie können die Milliarden für den Hauptstadtflughafen aufgebracht werden? Das wird Thema im Haushaltsausschuss des Bundestages. Im Fokus steht zudem der strenge Lärmschutz für Anwohner.

Berlin/Potsdam (dpa) – Verzögerung, Mehrkosten, Lärmschutz – der Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg hat viele große Baustellen. Eine davon, die Mehrkosten in Milliardenhöhe, wird am Mittwoch Thema im Haushaltsausschuss des Bundestages. Wann die Klage der Flughafengesellschaft gegen die strengen Auflagen beim Schallschutz kommt, blieb dagegen am Montag unklar.

Dazu muss zunächst eine Stellungnahme beim Brandenburger Verkehrsministerium eingereicht werden. «Wir erwarten in der kommenden Woche den Rücklauf», sagte Ministeriumssprecher Jens-Uwe Schade in Potsdam. Dann erst könne der Bescheid herausgehen, gegen den der Aufsichtsrat klagen will.

Laut Planfeststellungsbeschluss darf der Fluglärm in Häusern nicht lauter sein als normale Gespräche. Ähnlich ist es in dem Beschluss an mehren Stellen formuliert – für den Tag. Nachts dagegen dürfen 55 Dezibel sechs Mal überschritten werden. Die Flughafengesellschaft hat deshalb beim Verkehrsministerium beantragt, die Möglichkeit von sechs Überschreitungen auch am Tag festzuschreiben. Das OVG hat allerdings verlangt, dass sich der Flughafen erst einmal an die derzeit gültige und schärfere Regelung hält.

Für einen erweiterten Lärmschutz muss nach den Angaben mit bis zu 591 Millionen Euro gerechnet werden. Wie die Kosten von insgesamt mehr als vier Milliarden Euro aufgebracht werden können, ist derzeit offen. Die Flughafengesellschaft soll ein Konzept bis August vorlegen. Die Gesellschaft ist nach Angaben von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), der auch Vorsitzender des Flughafen-Aufsichtsrates ist, zuerst selbst am Zuge. Der Bund sowie Berlin und Brandenburg stünden aber zu ihrer Verantwortung als Gesellschafter.

Wegen der auf den 17. März 2013 verschobenen Eröffnung des Hauptstadtflughafens muss der bestehende Berliner Flughafen Tegel derweil mit einem Passagieransturm klar kommen. Nach Angaben von Flughafen-Sprecher Leif Erichsen hat die Abfertigung der Passagiere dort am Wochenende «den Umständen entsprechend gut geklappt». Aus Sicht von Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn hat Tegel dem großen Andrang nicht standgehalten. Die Kapazitätsgrenze sei zwischen Freitag und Sonntag überschritten worden. Ein Lufthansa-Sprecher sagte dem «Tagesspiegel», dass die Airline in Tegel «absolut am Limit» sei.