Brüssel/Köln (dpa) – Der europäische Luftverkehr hat in den Corona-Pandemiejahren 2020 und 2021 drastisch abgenommen – nun steigt er wieder und damit auch die Umweltbelastung. Nach einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) starteten und landeten 2021 rund fünf Millionen Flieger an den Flughäfen der 31 Länder der EU und der […]

Der europäische Luftverkehr hat in den Corona-Pandemiejahren 2020 und 2021 drastisch abgenommen – nun steigt er wieder und damit auch die Umweltbelastung. Nach einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) starteten und landeten 2021 rund fünf Millionen Flieger an den Flughäfen der 31 Länder der EU und der Freihandelsorganisation EFTA. Im Jahr 2020 waren es sogar nur vier Millionen nach mehr als neun Millionen Flügen 2019.

Die Verkehrsleistung, gemessen an der Zahl der insgesamt geflogenen Passagierkilometer, ging noch stärker zurück. Sie sank von fast 1,5 Billionen im Jahr 2019 auf weniger als 400 Milliarden im Jahr 2020; im Jahr 2021 waren es dann rund 500 Milliarden.

Vor Beginn der Pandemie verzeichneten die Forscher noch wachsende Zahlen. Zwischen 2005 und 2019 stieg die Anzahl der Flüge um 15 Prozent, die Zahl der Passagierkilometer verdoppelte sich nahezu (plus 90 Prozent). In den kommenden Jahren rechnen die Experten wieder mit einem wachsenden Flugverkehr. Deswegen müsse ein Anreiz geschaffen werden, das Fliegen nun etwa mit Hilfe von nachhaltigeren Kraftstoffen grüner zu gestalten, hieß es in dem Bericht.

Durch den Anstieg der Flüge bis zum Jahr 2019 nahmen auch die CO2-Emissionen zu und erreichten mit insgesamt 147 Millionen Tonnen ausgestoßenem CO2 einen Rekordwert. Das waren 34 Prozent mehr als noch im Jahr 2005. Wegen der Corona-Pandemie sanken die CO2-Emissionen 2020 auf 64 Millionen Tonnen, 2021 waren es 65 Millionen.

Ein nachhaltigerer Flugverkehr könne etwa zu höheren Preisen bei Flugtickets führen, sagte ein EU-Beamter mit Blick auf die Zahlen. Als Reaktion auf die gestiegenen CO2-Emissionen böten einige Fluggesellschaften etwa schon an, ihre Flüge zu kompensieren. Die Industrie reagiere somit schon auf die gestiegenen Zahlen.

Die in Köln ansässige EU-Behörde EASA ist für das Regelwerk der gesamten europäischen Luftfahrt zuständig. Der Bericht der Behörde wird alle drei Jahre veröffentlicht und soll unter anderem zeigen, wie sich der Flugverkehr auf die Umwelt und Luftqualität auswirkt.

dpa jce xx n1 brd