Wird es mehr als ein Jahrzehnt nach dem Absturz einer Air-France-Maschine mit 228 Toten einen Prozess geben? Ein Pariser Berufungsgericht wird am Mittwoch entscheiden, ob der Flugzeugbauer Airbus und die Fluggesellschaft Air France sich vor Gericht verantworten müssen. Die französische Staatsanwaltschaft will beide wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht bringen und hat einen entsprechenden Prozess beantragt. […]

Wird es mehr als ein Jahrzehnt nach dem Absturz einer Air-France-Maschine mit 228 Toten einen Prozess geben?

Ein Pariser Berufungsgericht wird am Mittwoch entscheiden, ob der Flugzeugbauer Airbus und die Fluggesellschaft Air France sich vor Gericht verantworten müssen. Die französische Staatsanwaltschaft will beide wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht bringen und hat einen entsprechenden Prozess beantragt. Ermittlungsrichter hatten den Fall bereits 2019 abgewiesen.

Die Air-France-Maschine war am 1. Juni 2009 auf dem Weg von Rio de Janeiro in die französische Hauptstadt von den Radarschirmen verschwunden. Der Airbus stürzte in den Atlantik. Lange war die Ursache unklar. Erst im Mai 2011 wurden die letzten Leichen und der Flugdatenschreiber aus etwa 4000 Metern Tiefe geborgen. Unter den Opfern des Unglücksflugs AF 447 waren auch mehrere Deutsche. 2012 stellten Ermittler fest, dass die Crew mit der Lage überfordert war, nachdem die für die Geschwindigkeitsmessung genutzten Pitot-Sonden vereist waren.

Die Untersuchungsrichter waren 2019 der Ansicht, dass der Unfall auf eine Kombination von Elementen zurückzuführen war, die noch nie vorgekommen sei. Die Untersuchungen hätten nicht zur Feststellung eines schuldhaften Versagens von Airbus oder Air France geführt. Die Staatsanwaltschaft hatte gegen die Entscheidung der Ermittlungsrichter Berufung eingelegt.

dpa