Die Regierung in Rom hat vor dem Hintergrund der Corona-Krise grünes Licht für eine mögliche Verstaatlichung der angeschlagenen Fluggesellschaft Alitalia gegeben. Das geht aus dem Text eines Dekrets des Kabinetts hervor, das in der Nacht zu Dienstag veröffentlicht wurde. Das Unternehmen ist seit 2017 insolvent. Die Regierung sucht seit langem im In- und Ausland nach […]

Die Regierung in Rom hat vor dem Hintergrund der Corona-Krise grünes Licht für eine mögliche Verstaatlichung der angeschlagenen Fluggesellschaft Alitalia gegeben.

Das geht aus dem Text eines Dekrets des Kabinetts hervor, das in der Nacht zu Dienstag veröffentlicht wurde. Das Unternehmen ist seit 2017 insolvent. Die Regierung sucht seit langem im In- und Ausland nach Unternehmen, die Alitalia durch ihren Einstieg wieder auf die Beine helfen.

In dem Regierungsdekret zu Hilfsmaßnahmen für die Wirtschaft in der aktuellen Pandemie-Krise werden zwei Optionen genannt: Die Regierung könne eine neue Gesellschaft schaffen, die ganz vom Wirtschafts- und Finanzministerium kontrolliert wird. Oder das neue Unternehmen werde von einer Gesellschaft kontrolliert, die sich mehrheitlich in öffentlichem Besitz befinde. Details nannte die Regierung zunächst nicht. Alitalia antwortete am Dienstag auf Anfrage nicht.

Der Staat hatte dem Traditionsunternehmen in jüngerer Zeit Überbrückungskredite von zusammen 1,3 Milliarden Euro gewährt. Zuletzt gab Rom im Dezember 2019 einen Kredit in Höhe von 400 Millionen Euro. Mit dem Geld sollte Alitalia Liquidität erhalten. Als neuer Insolvenzverwalter wurde der Anwalt Giuseppe Leogrande eingesetzt. Parallel wurde ein Käufer gesucht. In dieser Woche sollte dafür eine wichtige Etappe genommen werden. Alitalia gilt mit rund 10 000 Arbeitsplätzen als nationales Symbol.

Auch Lufthansa war im Gespräch als Interessent. Doch die Deutschen wollten nur durchsanierte Teile des Unternehmens übernehmen.

Dann brach wegen des Coronavirus-Ausbruchs der Reisemarkt ein, Verbindungen mussten gestoppt werden. Einige italienische Flughäfen machten für Passagiere ganz dicht.

dpa