Stuttgart (dpa) – Nach mehreren Preissprüngen erwartet die Deutsche Bahn derzeit keine weiteren Kostensteigerungen beim milliardenschweren Projekt Stuttgart 21. «Nach allem, was wir heute wissen, liegen wir im geplanten und freigegebenen Rahmen», sagte der Bahnmanager Jens Bergmann am Montag in Stuttgart nach einer Sitzung des Lenkungskreises, in dem die Projektpartner zusammensitzen. Bergmann ist im Vorstand […]

Nach mehreren Preissprüngen erwartet die Deutsche Bahn derzeit keine weiteren Kostensteigerungen beim milliardenschweren Projekt Stuttgart 21. «Nach allem, was wir heute wissen, liegen wir im geplanten und freigegebenen Rahmen», sagte der Bahnmanager Jens Bergmann am Montag in Stuttgart nach einer Sitzung des Lenkungskreises, in dem die Projektpartner zusammensitzen. Bergmann ist im Vorstand der Bahntochter DB Netz für Netzplanung und Großprojekte zuständig.

Zuletzt hatte es immer wieder Gerüchte gegeben, das Bahnprojekt zwischen Stuttgart und Ulm könnte erneut teurer werden als zuletzt veranschlagt. Inklusive aller Brücken und Zubringertunnel zum neuen Tiefbahnhof in Stuttgart soll das Projekt nach jüngsten Schätzungen am Ende 8,2 Milliarden Euro kosten. Im Finanzierungsvertrag waren im 2009 noch 4,5 Milliarden Euro festgelegt worden.

Sorgen bereitet den Projektpartnern – der Verband Region Stuttgart, Stadt, Flughafen, Land und Bahn – weiterhin die Finanzierung für das Zugsicherungssystem ETCS (European Train Control System) im Regional- und S-Bahn-Verkehr. Nach dem heutigen Stand müsste Stuttgart 21 mit veralteter Stellwerks- und Sicherungstechnik in Betrieb gehen, warnte der Ministerialdirektor im Landesverkehrsministerium, Uwe Lahl. Das Bundesfinanzministerium stelle die Mittel für die modernste Technik am Bahnknoten Stuttgart nach wie vor nicht zur Verfügung. Verband, Stadt, Land und Flughafen appellierten erneut an den Bund, die Technologie der elektronische Zugsteuerung auch bei S21 zu realisieren.

Die Deutsche Bahn will ihr Schienennetz auf eine digitale Leittechnik umstellen und damit ohne den Bau neuer Gleise die Kapazität auf den Strecken um bis zu 20 Prozent steigern. Mit ETCS und der digitalen Stellwerken sollen unter anderem Personen- und Güterzüge in dichterer Folge fahren als bisher.

dpa mov yysw n1 brd