Verbandschef wegen Korruptionsvorwürfen am BER beurlaubt
Königs Wusterhausen (dpa) – Der im Zusammenhang mit dem Bau des Hauptstadtflughafens unter Korruptionsverdacht stehende Chef des Märkischen Abwasser-Zweckverbandes ist bis auf weiteres von seinem Amt beurlaubt. Dies habe die Verbandsversammlung am Donnerstag entschieden, teilte der Vorsitzende des Kontrollorgans des Zweckverbandes, Udo Haase, mit. Hintergrund sind Ermittlungen wegen Vorteilsnahme und -gabe im Zusammenhang mit dem […]
Königs Wusterhausen (dpa) – Der im Zusammenhang mit dem Bau des Hauptstadtflughafens unter Korruptionsverdacht stehende Chef des Märkischen Abwasser-Zweckverbandes ist bis auf weiteres von seinem Amt beurlaubt. Dies habe die Verbandsversammlung am Donnerstag entschieden, teilte der Vorsitzende des Kontrollorgans des Zweckverbandes, Udo Haase, mit. Hintergrund sind Ermittlungen wegen Vorteilsnahme und -gabe im Zusammenhang mit dem neuen Flughafen BER, in deren Mittelpunkt der Verbandschef (62) und ein Unternehmer (60) stehen – beide sitzen in Untersuchungshaft.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Verbandschef vor, bei der Auftragsvergabe für die Abwasserleitungen am Flughafen Einfluss genommen haben. Im Gegenzug soll der Rohrleitungsbau-Betrieb des 60-Jährigen Vorteile gewährt haben. Die Ermittlungen beruhen auf einer anonymen Anzeige und laufen bereits seit 2010. Wegen Verdunklungsgefahr waren die Männer am 24. Januar verhaftet worden. Zudem hat die Staatsanwaltschaft den Verdacht, dass die Beschuldigten auch bei der Zusammenarbeit mit anderen Personen oder Firmen ähnlich vorgegangen sein könnten.
Der beurlaubte Verbandschef wehrt sich gegen seine Verhaftung. Wie sein Verteidiger mitteilte, wurde Haftbeschwerde beim Landgericht Neuruppin eingereicht. Die Untersuchungshaft für seinen Mandanten sei unverhältnismäßig. Das Gericht konnte den Eingang der Beschwerde noch nicht bestätigen.