Zu wenig Gepäckbänder am neuen Hauptstadtflughafen
Noch gibt es keinen Starttermin für den Hauptstadtflughafen, doch die Debatte über einen Ausbau ist in vollem Gange – was die Grünen kritisch sehen. Technikchef Amann schlägt derweil erste Pflöcke ein. Schönefeld (dpa) – Am neuen Hauptstadtflughafen sind aus Sicht des Technikchefs Horst Amann zu wenig Gepäckbänder eingeplant. Es geht dabei um vier Gepäck-Ausgabebänder zusätzlich […]
Noch gibt es keinen Starttermin für den Hauptstadtflughafen, doch die Debatte über einen Ausbau ist in vollem Gange – was die Grünen kritisch sehen. Technikchef Amann schlägt derweil erste Pflöcke ein.
Schönefeld (dpa) – Am neuen Hauptstadtflughafen sind aus Sicht des Technikchefs Horst Amann zu wenig Gepäckbänder eingeplant. Es geht dabei um vier Gepäck-Ausgabebänder zusätzlich zu den bestehenden acht Bändern, die noch vor dem Airportstart ergänzt werden müssten. Würden sie nach der Eröffnung nachgerüstet, müssten die Passagiere ihr Gepäck auf einer Baustelle entgegennehmen, sagte Amann der RBB-«Abendschau» (Dienstag). «Deshalb scheint mein Petitum so zu sein – nach der Prüfung der Planung -, dass wir es jetzt gleich machen.»
Amann nannte keinen neuen Eröffnungstermin für den Flughafen, der wegen Technikproblemen und Planungsfehlern absehbar nicht an den Start gehen kann. Kein Problem ergebe sich dadurch, dass Kühlleitungen ohne Isolierung in den Wänden verlegt worden seien. Die Überprüfung habe ergeben, dass hier nicht nachgearbeitet werden müsse. «Wir reißen nichts ab», sagte Amann. «Keine neue Katastrophe.»
Überlegt wird im Unternehmen auch, wo zusätzliche Abfertigungsschalter aufgestellt werden könnten. So soll die Startkapazität von 27 Millionen Passagieren im Jahr auf 30 Millionen steigen. Im vergangenen Jahr waren von den alten Flughäfen Tegel und Schönefeld gut 25 Millionen Menschen geflogen.
In der Diskussion um einen baldigen Ausbau des neuen Hauptstadtflughafens treten unterdessen die Grünen auf die Bremse. Die Chefin der Bundestagsfraktion, Renate Künast, sagte, erst müsse ein Gesamtkonzept für den Verkehr her. «Dann sehen wir, ob der Flughafen Schönefeld noch größer werden muss», sagte Künast der «Berliner Zeitung» (Mittwoch).
Der Berliner CDU-Generalsekretär Kai Wegner widersprach. Berlin dürfe das Ziel eines internationalen Drehkreuzes nicht aus den Augen verlieren. «Die deutsche Hauptstadt braucht auch einen Flughafen von Hauptstadtformat.»
Nach Korruptionsvorwürfen nehmen die Ermittler derweil weitere beteiligte Firmen unter die Lupe. Details wollte die Staatsanwaltschaft Neuruppin am Mittwoch mit Verweis auf das Verfahren gegen den Chef des Märkischen Abwasser-Zweckverbandes aber nicht nennen. Der 62-Jährige und ein Unternehmer (60), dessen Rohrleitungsbau-Betrieb die Trink- und Abwasserleitungen am Flughafen verlegt hat, waren am 24. Januar wegen Verdunklungsgefahr verhaftet worden und sind in Untersuchungshaft.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass bei der Auftragsvergabe für die Abwasserleitungen Einfluss genommen wurde. Im Gegenzug soll die Baufirma dem Verbandschef Vorteile gewährt haben – beispielsweise bei dem Bau eines Einfamilienhauses. Zudem besteht laut Winter der Verdacht, dass die Beschuldigten auch bei der Zusammenarbeit mit anderen Personen oder Firmen ähnlich vorgegangen sein könnten. «Das ist eine komplexe Gemengelage», so Winter.