Berlin (dpa) – Der frühere Architekt des Hauptstadtflughafens BER, Meinhard von Gerkan, macht die Berliner Flughafengesellschaft für die mehrfach verschobene Eröffnung verantwortlich. Deren Arbeit habe sich als «großangelegte Täuschung herausgestellt», zitiert das Nachrichtenmagazin «Spiegel» aus einem Schriftsatz von Gerkans Anwälten. Die Manager hätten mit ständigen Umbauwünschen den Bauablauf «regelrecht zerschossen». Auch hätten sie ihrem eigenen […]

Berlin (dpa) – Der frühere Architekt des Hauptstadtflughafens BER, Meinhard von Gerkan, macht die Berliner Flughafengesellschaft für die mehrfach verschobene Eröffnung verantwortlich. Deren Arbeit habe sich als «großangelegte Täuschung herausgestellt», zitiert das Nachrichtenmagazin «Spiegel» aus einem Schriftsatz von Gerkans Anwälten. Die Manager hätten mit ständigen Umbauwünschen den Bauablauf «regelrecht zerschossen». Auch hätten sie ihrem eigenen Aufsichtsrat und der Öffentlichkeit suggeriert, dass der Terminal «pünktlich und innerhalb des Wunschbudgets fertig werden könne».

Demnach gab es bis Mai vergangenen Jahres insgesamt 286 Planänderungsanträge. So hätten Flächen für Check-In-Schalter reduziert werden müssen, um einen Shop nach der Sicherheitskontrolle auszubauen. Spätestens seit 2008 habe die Flughafengesellschaft mit «Halbwahrheiten und unrealistischen Vorgaben» gearbeitet, heißt es in der Klageerwiderung des mittlerweile gekündigten Architekten.

Auch der ehemalige Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) macht Anfangsfehler für das aktuelle Chaos verantwortlich. «Der neue Flughafen ist von vornherein zu klein und zu wenig in den Details geplant worden», sagte er dem Magazin «Focus».