«Focus»: Platzeck nur Übergangslösung – Potsdam dementiert
Berlin/Potsdam (dpa) – Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) soll nach einem «Focus»-Bericht den Aufsichtsrat der Berliner Flughafengesellschaft nur vorübergehend führen. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins haben sich die Gesellschafter – also der Bund und die Länder Berlin und Brandenburg – verständigt, diskret nach einem erfahrenen Experten zu suchen. Dieser solle die Kontrolldefizite an der Spitze des […]
Berlin/Potsdam (dpa) – Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) soll nach einem «Focus»-Bericht den Aufsichtsrat der Berliner Flughafengesellschaft nur vorübergehend führen. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins haben sich die Gesellschafter – also der Bund und die Länder Berlin und Brandenburg – verständigt, diskret nach einem erfahrenen Experten zu suchen. Dieser solle die Kontrolldefizite an der Spitze des Aufsichtsrates dann schnell aufarbeiten. Kar sei aber, dass in der kommenden Woche aber zunächst Platzeck das Amt vom Berliner Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) übernehmen soll.
Der Brandenburger Regierungssprecher Thomas Braune wies diese Darstellung einer Absprache am Samstagmorgen als «aus der Luft gegriffen» zurück. «Die Nachricht entbehrt jeder Grundlage. Der Ministerpräsident stellt sich zur Wahl, um alles zu tun, das Projekt zum Erfolg zu führen», teilte Braune mit.
Die Gesellschafter nehmen dem Bericht zufolge die Flughafengesellschaft auch finanziell enger an die Kandare, obwohl diese von akuten Liquiditätsengpässen bedroht ist. Anstatt der avisierten Finanzhilfen von 325 Millionen Euro hätten sie am Freitag nur 191,6 Millionen Euro überwiesen. Die drei Gesellschafter wollten nach ihrem Treffen bei Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) die Mittelausgaben des Großflughafens viel stärker kontrollieren, schreibt das Magazin.
Der wegen der verschobenen Eröffnung nötige Parallelbetrieb des alten Flughafens Berlin-Tegel könnte dem Bericht zufolge bis zum nächstmöglichen Inbetriebnahmetermin des neuen Hauptstadtflughafens weitere 120 Millionen Euro verschlingen. Nächstmöglicher Termin ist demnach der Beginn des Sommerflugplans im Mai 2014. Hinzu kommen laut «Focus» noch Mehrkosten für die am Flughafen zuständige Bundespolizei und die Airport-Sicherheitsdienste.