«Zurückbleiben, bitte!» Die Durchsage war am Montag nicht nötig – die U-Bahnhöfe blieben ohnehin verschlossen. Es war der bislang umfassendste Warnstreik bei der BVG. Aber war es auch der letzte? Berlin (dpa) – Nach dem flächendeckenden Warnstreik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) am Montag wollen Arbeitgeber und Gewerkschaften am Donnerstag einen weiteren Einigungsversuch unternehmen. Bis […]

«Zurückbleiben, bitte!» Die Durchsage war am Montag nicht nötig – die U-Bahnhöfe blieben ohnehin verschlossen. Es war der bislang umfassendste Warnstreik bei der BVG. Aber war es auch der letzte?

Berlin (dpa) – Nach dem flächendeckenden Warnstreik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) am Montag wollen Arbeitgeber und Gewerkschaften am Donnerstag einen weiteren Einigungsversuch unternehmen. Bis dahin werde es keinen weiteren Warnstreik geben, kündigte Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt auf 105’5 Spreeradio an. Ein Scheitern der Tarifverhandlungen sei nicht ausgeschlossen.

Am Montag standen U-Bahnen und Straßenbahnen der Hauptstadt still, auch die meisten Busse blieben in den Depots. Mit täglich rund 2,9 Millionen Fahrgästen ist die landeseigene BVG Deutschlands größtes kommunales Nahverkehrsunternehmen. Nur halb so viele sind es an normalen Tagen bei der S-Bahn – in ihre Züge drängten sich am Montag aber viele zusätzliche Kunden. Die S-Bahn war wie die Regionalzüge nicht vom Warnstreik betroffen.

Auf Autobahnen und Einfallstraßen gab es Staus. Chaotisch wurde für viele Reisende die Anfahrt zum Flughafen Tegel. Der Airport hat keinen Gleisanschluss, die wenigen Pendelbusse konnten die BVG-Busse nicht ersetzen. Taxis und andere Autofahrer standen nach Behördenangaben auch mittags noch fast zwei Stunden im Stau. Viele Passagiere gingen die letzten Kilometer zum Flughafen zu Fuß.

Mit ihrem Warnstreik kämpften die Beschäftigten um mehr Geld und bessere Arbeitszeiten. Das jüngste Angebot für die 14 500 Beschäftigten der BVG und ihrer Tochter Berlin Transport hatte Verdi abgelehnt. Sollte Verdi die Tarifgespräche für gescheitert erklären, wäre eine Urabstimmung über unbefristete Streiks denkbar. Das hatte es bei den BVG zuletzt vor elf Jahren gegeben. Damals legte Verdi die BVG zwölf Tage lang lahm.