Fraport kämpft mit Wachstumsschmerzen – Hauptversammlung Von Christian Ebner, dpa
Der Verkehr am Flughafen Frankfurt wächst zu schnell. In den betagten Terminals herrscht immer häufiger drangvolle Enge. Doch Betreiber Fraport kann zur Hauptversammlung keine schnelle Lösung präsentieren. Frankfurt/Main (dpa) – Auf der für diesen Dienstag (29. Mai, 10.00 Uhr) geplanten Hauptversammlung des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport wird es viel um die Bewältigung des aktuellen Passagierbooms gehen. […]
Der Verkehr am Flughafen Frankfurt wächst zu schnell. In den betagten Terminals herrscht immer häufiger drangvolle Enge. Doch Betreiber Fraport kann zur Hauptversammlung keine schnelle Lösung präsentieren.
Frankfurt/Main (dpa) – Auf der für diesen Dienstag (29. Mai, 10.00 Uhr) geplanten Hauptversammlung des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport wird es viel um die Bewältigung des aktuellen Passagierbooms gehen. Deutschlands größtes Luftdrehkreuz ächzt unter der starken Nachfrage und der gleichzeitigen Dauerkritik des Hauptkunden Lufthansa.
Geschäftlich kann Vorstandschef Stefan Schulte vor allem auf Erfolge der weltweit betriebenen Tochterflughäfen und Beteiligungen verweisen, die inzwischen ein knappes Drittel zum Gewinn (Ebitda) beitragen. Zuletzt kamen 14 Regionalflughäfen in Griechenland sowie zwei brasilianische Airports neu ins Portfolio.
Das Heimatdrehkreuz in Frankfurt arbeitet immer häufiger an der Kapazitätsgrenze seiner beiden Passagierterminals. Nach einem überraschend starken Passagieranstieg im vergangenen Jahr um 6,1 Prozent erwartet Fraport auch 2018 eine ähnliche Steigerung auf dann bis zu 68,5 Millionen Fluggäste. Und das ist schon vorsichtig geschätzt, denn in den ersten vier Monaten dieses Jahres sind bereits fast 9 Prozent mehr Fluggäste gekommen.
Da zusätzliche Terminalkapazitäten in Form eines neuen Abfertigungsgebäudes frühestens in zwei Jahren zur Verfügung stehen werden, müssen die Abläufe verbessert werden. Flaschenhälse in den kommenden verkehrsstarken Sommermonaten sind die Grenzkontrollen der Bundespolizei sowie die Überprüfung der Passagiere und ihres Gepäcks.
Hier sind die Frankfurter Kontrolllinien nur halb so effektiv wie beispielsweise in Amsterdam, doch praktische Abhilfe scheitert bislang an fehlenden technischen Vorrichtungen und fehlendem Personal. Fraport will den Prozess nun selbst mit Hilfe privater Dienstleister organisieren und verlangt dafür grünes Licht der Politik. Bislang hat noch die Bundespolizei die Aufsicht über die Personenkontrollen. Im bevorstehenden Sommer werden im völlig überlasteten Terminal 1 zwei zusätzliche Kontrollinien eingerichtet.
Im vergangenen Jahr steigerte der Konzern seine Erlöse um 13,5 Prozent auf gut 2,9 Milliarden Euro. Unter dem Strich sank der Gewinn wegen Sondereffekten aus dem Vorjahr aber um zwölf Prozent auf 330 Millionen Euro. Als Dividende hat das Unternehmen den Aktionären unverändert 1,50 Euro pro Anteil vorgeschlagen. Einen Zuschlag soll es erst im laufenden Jahr geben, wenn auch der Gewinn wieder auf 400 bis 430 Millionen Euro steigen soll. Der MDax-Konzern peilt bis zu 3,1 Milliarden Euro Umsatz an.