Vom Baum bis zum Bergwerk – die Höhenretter der Bergwacht
Stuttgart (dpa) – Die Helfer der Bergwacht kommen immer dann zum Einsatz, wenn es einen Notfall in unwegsamem Gelände gibt. Auf solches Terrain sind die Retter spezialisiert. Sie übernehmen die medizinische Versorgung, wenn andere Hilfsorganisationen wegen des schwierigen Geländes an ihre Grenzen stoßen. Auf die Berge ist die Tätigkeit nicht beschränkt. Ausgebildete Höhenretter bergen Verunglückte […]
Stuttgart (dpa) – Die Helfer der Bergwacht kommen immer dann zum Einsatz, wenn es einen Notfall in unwegsamem Gelände gibt. Auf solches Terrain sind die Retter spezialisiert. Sie übernehmen die medizinische Versorgung, wenn andere Hilfsorganisationen wegen des schwierigen Geländes an ihre Grenzen stoßen. Auf die Berge ist die Tätigkeit nicht beschränkt. Ausgebildete Höhenretter bergen Verunglückte und Verletzte etwa aus Bäumen, von Aussichts- oder Kirchtürmen, von hohen Gebäuden und Kaminen – aber auch aus Höhlen, tiefen Erdgruben und Bergwerken.
Geht es in die Tiefe, seilen sich die erfahrenen Kletterer zu den Verunglückten ab und versorgen sie medizinisch. Aus der Höhe werden Verletzte ebenfalls mit Seilen geborgen, im Extremfall vom Hubschrauber aus. Die Bergretter in Deutschland arbeiten ehrenamtlich und ohne Lohn. Sie sind in Höhenrettung und medizinischer Nothilfe ausgebildet. Kosten der Einsätze werden von den Krankenkassen vergütet, von den Ländern gibt es Zuschüsse.
Die Bergwacht in Deutschland existiert seit 1912, sie ist nach Bundesländern organisiert. Bundesweit gibt es elf Bergwacht-Landesverbände von Sachsen-Anhalt bis Süddeutschland. Bayern und der Landesverband Schwarzwald sind die größten Bergwachten in Deutschland. Die Bergwacht Schwarzwald ist eigenständig, alle anderen Bergwachten laufen unter der Regie des Deutschen sowie des Bayerischen Roten Kreuzes (DRK/BRK).
Nach Angaben der Organisation übernimmt die Bergwacht 90 Prozent der Notfalleinsätze in unwegsamem Gelände in Deutschland, die übrigen werden von Höhenrettern der Feuerwehren geleistet. Der Schwerpunkt hat sich in den vergangenen Jahren verlagert. Gab es früher Einsätze in den Bergen und meist im Winter, sind die Bergretter heute den Angaben nach zu 50 Prozent im Sommer im Einsatz. Grund ist demnach der Zuwachs von Freizeitsportarten in der Natur. Deutschlandweite Einsatzzahlen verzeichnet die Bergwacht nicht.