Kaczynski: Smolensk war kein Zufall
Warschau (dpa) – Der nationalkonservative polnische Parteichef Jaroslaw Kaczynski hat am Sonntagabend die volle Aufklärung der Flugzeugkatastrophe von Smolensk vor sechs Jahren gefordert. «Diese Tragödie war kein Zufall», sagte Kaczynski vor tausenden Teilnehmern eines Gedenkmarschs vor dem Warschauer Präsidentenpalast. Beim Absturz eines Regierungsflugzeugs über dem russischen Smolensk waren am 10. April 2010 insgesamt 96 Menschen […]
Warschau (dpa) – Der nationalkonservative polnische Parteichef Jaroslaw Kaczynski hat am Sonntagabend die volle Aufklärung der Flugzeugkatastrophe von Smolensk vor sechs Jahren gefordert. «Diese Tragödie war kein Zufall», sagte Kaczynski vor tausenden Teilnehmern eines Gedenkmarschs vor dem Warschauer Präsidentenpalast. Beim Absturz eines Regierungsflugzeugs über dem russischen Smolensk waren am 10. April 2010 insgesamt 96 Menschen ums Leben gekommen, darunter der damalige Präsident Lech Kaczynski. Jaroslaw und Lech Kaczynski waren Zwillingsbrüder.
«Ich weiß, dass die wirklichen Ermittlungen begonnen haben», betonte Kaczynski, der der Vorsitzende der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) ist. Im Februar hatte eine neue Untersuchungskommission die Arbeit aufgenommen.
Viele PiS-Anhänger wollen den bisherigen Untersuchungsbericht nicht akzeptieren, der den Absturz der Tupolew TU-154 während der Landung bei dichtem Nebel auf menschliches Versagen und technische Mängel zurückführt. Auch am Sonntagabend waren Transparente mit der Aufschrift «Das war ein Anschlag» zu sehen.
Präsident Andrzej Duda rief zu «gegenseitiger Vergebung» in der polnischen Gesellschaft auf, die tief gespalten ist über der Bewertung der Smolensker Katastrophe.