DLR testet Technik gegen Luftwirbel bei Flugzeugen – mehr Landungen
München (dpa) – Mit einem neuen Verfahren will das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gefährliche Luftwirbel landender Flugzeuge auflösen und damit mehr Landungen ermöglichen. Bei Flugversuchen in Oberpfaffenhofen bei München testeten die Forscher erstmals das in Deutschland bereits patentierte Verfahren unter realen Flugbedingungen. Theoretisch könne die Zahl der Landungen mit dem Verfahren auf […]
München (dpa) – Mit einem neuen Verfahren will das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gefährliche Luftwirbel landender Flugzeuge auflösen und damit mehr Landungen ermöglichen. Bei Flugversuchen in Oberpfaffenhofen bei München testeten die Forscher erstmals das in Deutschland bereits patentierte Verfahren unter realen Flugbedingungen. Theoretisch könne die Zahl der Landungen mit dem Verfahren auf das Doppelte steigen, hieß es. In der Realität gehen die Forscher aber nach groben Schätzungen von zehn Prozent aus.
Die sogenannten Wirbelschleppen bilden sich an den Tragflächen der Flugzeuge. Besonders gefährlich sind sie, wenn kleinere oder mittlere Flugzeuge hinter großen Fliegern landen. Dann ist ein Sicherheitsabstand von bis zu elf Kilometern nötig.
Bei den Tests in Oberpfaffenhofen sollten hintereinander aufgestellte 2,20 Meter mal 4 Meter große Platten im Landeanflug die Wirbelschleppen auflösen. Das DLR-Forschungsflugzeug «Halo» startete am Montag erstmals zu Testflügen. Am Dienstag behinderten zunächst Nebel und Wolken die Sicht; erst am Nachmittag konnte «Halo» zu den Flügen über die rund 20 Kilometer lange Testschleife abheben.
Die Versuche seien nach Plan verlaufen, sagte DLR-Projektleier Frank Holzäpfel. «Wir sind sehr zuversichtlich, dass das Prinzip funktioniert.» Im nächsten Schritt müssten die Daten der Lasermessungen ausgewertet werden. Ziel sei es, ein von den Luftfahrtbehörden zugelassenes System zu entwickeln, das schrittweise an Flughäfen installiert werden könne.
Wenn Flugzeuge künftig dichter hintereinander landen könnten, wäre manche Erweiterung von Start- und Landebahnen möglicherweise vermeidbar, sagte der DLR-Vorstandsvorsitzende Johann-Dietrich Wörner. «Die jetzt erfolgten Forschungsflüge des DLR sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung.»