In zwei Schritten erfolgt bis März 2026 der Rückzug der Billigfluglinie vom Flughafen Wien. Der Airport bedauert diese Entscheidung sehr.

Im Jahr 2018 hat Wizz Air die Basis in Wien eröffnet und hat dort derzeit einer Flotte von fünf Airbus A321neo-Maschinen stationiert, die 28 Strecken in 20 Ländern bedienen. Nun hat sich die Airline jedoch dazu entschieden den Betrieb in Österreichs Hauptstadt einzustellen. Nach Angaben von Wizz Air wird die Schließung in zwei Phasen erfolgen. Zunächst werden zwei Flugzeuge – und damit die zwei Strecken nach Bilbao und London Gatwick – am 26. Oktober aus dem Betrieb genommen. Im kommenden Jahr sollen dann die verbleibenden drei Flugzeuge und restlichen Strecken am 15. März eingestellt werden.

Als Gründe für den Rückzug nennt die ungarische Billigfluggesellschaft den starken Anstieg der Flughafengebühren, seit der Eröffnung ihres Standorts am Flughafen Wien. Angesichts der Bereitstellung niedriger Flugpreise, die laut Wizz Air durch Kostendisziplin ermöglicht werden, sei der Betrieb von Wien aus mit dem Ultra-Low-Cost-Geschäftsmodell der Fluglinie dadurch nicht mehr vereinbar. Laut Mauro Peneda, Geschäftsführer von Wizz Air Malta, sei diese Entscheidung schwierig aber notwendig gewesen: „Leider sind die Flughafengebühren in Wien sowie die Steuern und Bodenabfertigungsdienste seit unserer Gründung erheblich gestiegen, sodass eine Fortführung des Betriebs nicht mehr tragbar ist“.

Standortwechsel und Jobalternativen für Beschäftigte

Seinen Angestellten sagt das Unternehmen nach Bekanntgabe der Standortschließung Unterstützung zu: „Wir werden unsere Kolleginnen und Kollegen in Wien mit Stellenangeboten in unserem stetig wachsenden Netzwerk unterstützen“, so Peneda. Die Fluglinie schätze das Engagement und die Professionalität der betroffenen Mitarbeitenden in Wien und bietet diesen – soweit möglich –  einen Standortwechsel zu anderen Wizz Air-Standorten und alternative Stellen im Unternehmen an.

Der Flughafen Wien-Schwechat ist der größte Flughafen Österreichs und ein wichtiges Drehkreuz in Mitteleuropa Bild: Flughafen Wien

Und auch wenn Wizz Air künftig nicht mehr nach Wien fliegen wird, sei das Unternehmen weiterhin bestrebt die österreichischen Passagiere und die Region Mitteleuropa zu bedienen. In diesem Zusammenhang verweist der ungarische Billigflieger auf seine Basen in Bratislava, das nicht weit von der österreichischen Hauptstadt entfernt liegt, sowie in Budapest.

Wiener Airport bedauert Rückzug

Der Wiener Flughafen dagegen bedauert die Entscheidung der Airline, sich von der Basis zurückzuziehen. Zugleich verweist dieser auf eine bevorstehende Reduktion der Flughafen-Entgelte. Diese seien für alle Fluggesellschaften gleich und würden zum 1. Januar 2026 um fünf Prozent gesenkt werden. Und auch wenn der Airport insgesamt wettbewerbsfähig sei, spielten im internationalen Standortwettbewerb Kostenbelastungen wie die staatliche Flugabgabe eine große Rolle. Diese gibt es in einigen Nachbarländern Österreichs – wie in der Slowakei oder in Ungarn – nicht.

Laut dem Wiener Airport sei die Entscheidung insbesondere für die Beschäftigten und Passagiere sehr bedauerlich und könne auch Auswirkungen auf das Passagieraufkommen am Standort haben. Der Flughafen werde jedoch alles daran setzen, die Folgen des Rückzugs so gering wie möglich zu halten.