Der Konflikt reißt nicht ab. Wegen unzureichender Angebote vom Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen ruft Verdi erneut zu Warnstreiks an mehreren Flughäfen auf.

Verdi ruft Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich, die in der Fluggastkontrolle, der Personal- und Warenkontrolle und in Servicebereichen tätig sind, zu einem ganztägigen Warnstreik am Donnerstag, dem 20. April 2023, und Freitag, dem 21. April 2023, auf. Der Streik beginnt in der Regel in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag. Enden wird er in der Nacht von Freitag auf Samstag. Die Streiks finden an den Flughäfen Düsseldorf, Hamburg und Köln/Bonn statt. Es ist mit längeren Wartezeiten bis hin zu Flugausfällen oder -streichungen zu rechnen.

Verdi hält bisheriges Angebot für unzureichend

Verdi steht seit Jahren mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) in Verhandlungen, um die Zeitzuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte an Verkehrsflughäfen zu erhöhen. Trotz der Streiks hat es auch in Gesprächen mit dem BDLS mit dem Ziel eine Konfliktlösung gemeinsam zu finden, bisher keinen Durchbruch gegeben. Ein schriftliches Angebot des BDLS sei unzureichend und nicht einigungsfähig. Für Arbeit an Samstagen und Sonntagen bringt es keine Verbesserungen. Für Arbeit in der Nacht gibt es erst ab 22 Uhr und nicht ab 20 Uhr Zuschläge. Der Zuschlag soll zudem nicht auf 25 Prozent angehoben werden. Für Mehrarbeit/Überstunden wollen die Arbeitgeber für Voll- und Teilzeitbeschäftigte auch künftig faktisch keine Zuschläge zahlen.

Die Fortsetzung der Verhandlungen am 11. und 12. April 2023 hat zu keiner Lösung geführt und die Arbeitgeber haben kein verbessertes Angebot unterbreitet.

Konflikt steuert auf Pfingstwochenende

„Die Verdi-Tarifkommission hat den Verhandlungstermin nach Ostern als ein Signal der Arbeitgeber aufgenommen, endlich zu einer Lösung zu kommen und auf den Reiseverkehr in den Osterferien Rücksicht genommen und auf Streiks verzichtet. Aber die Hoffnung endlich zu einer Einigung zu kommen, war vergebens“, so Wolfgang Pieper von der Gewerkschaft Verdi. „Die Arbeit an Flughäfen muss attraktiver werden. Die Luftsicherheitsfachkräfte müssen gehalten und neue gewonnen werden, um längere Wartezeiten für Urlaubsreisende zu vermeiden“, so Pieper weiter.

Der BDLS spiele wie in der Vergangenheit weiter auf Zeit, um eine frühzeitige Inkraftsetzung der neuen tariflichen Regelungen im ersten Halbjahr für unmöglich zu erklären. „Wir fordern den BDLS auf, in den Verhandlungen am 27. und 28. April endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Nur so können weitere Streiks vermieden und der Konflikt vor Pfingsten beendet werden“, so Pieper weiter. (pm/dl)