Der Flughafen Kassel feiert am Dienstag großes Jubiläum. Seit Eröffnung ist der Airport in einer schwierigen Lage. Das bringt Kritik mit sich.

Zehn Jahre nach seiner Eröffnung schreibt der Flughafen Kassel weiter rote Zahlen. Nach vorläufigen Daten der Betreibergesellschaft belief sich das Defizit des Regionalflughafens in Calden im vergangenen Jahr auf 5,08 Millionen Euro (2021: 5,35 Mio Euro). «Dieser Airport ist ein Fass ohne Boden, in dem bereits über 300 Millionen Euro Steuergeld versenkt wurden – Tendenz weiter steigend», kritisierte Joachim Papendick, Vorsitzender des Bundes der Steuerzahler Hessen, anlässlich des bevorstehenden Jubiläums am Dienstag.

Rekordwert am Flughafen Kassel: 132.000 Passagiere im Jahr

Die anfangs enthusiastischen Vorhersagen von im Idealfall bis zu einer Million Passagiere im Jahr seien an der Realität zerschellt. «Selbst der „Worst Case“ der Planungsphase mit immer noch über 300.000 Fluggästen wurde nie auch nur annähernd erreicht.» 2022 starteten 115 600 Passagiere in Calden. Der Rekordwert lag bei knapp 132.000 im Jahr 2018.

Papendick kritisierte, Anteilseigner und insbesondere die Landesregierung hätten sich die Lage immer wieder schöngerechnet. Die nächste Landesregierung müsse den Flughafen und seine Kosten vorbehaltlos prüfen und Konsequenzen ziehen.

Größter Anteilseigner ist mit 68 Prozent das Land Hessen. Weitere Gesellschafter sind die Stadt und der Kreis Kassel mit je 14,5 Prozent. Die Gemeinde Calden hält 3 Prozent. (dpa)