Die ukrainische Airline Sky Up konnte nun das letzte stationierte Flugzeug aus der Ukraine evakuieren. Keine einfache Aktion!

Das ukrainische Unternehmen Sky Up war bis zu der russischen Invasion im Frühjahr 2022 als Billigfluggesellschaft tätig. Zahlreiche Flugzeuge waren in Kiew stationiert. Um noch höhere Verluste zu vermeiden, evakuiert die Firma nun ihre Flugzeuge.

Sky-Up evakuiert 737-800 aus Kiew

Das Glück im Unglück? Die Airline hatte im Februar 2022 bereits die meisten Flugzeuge im Ausland. Nachdem zahlreiche Flugzeuge bereits aus dem Land ausgeflogen wurden, war nun nur noch eine Boeing 737-800 am Flughafen Kyiv-Boryspil stationiert. Zuletzt hatte es einen Rettungsversuch am 24. Februar 2022 gegeben.

An diesem Tag versuchte Sky-Up die Boeing 737-800 auszufliegen und ins sichere Ausland zu bringen. Das Flugzeug mit der Kennung UR-SQP konnte allerdings nicht bis zur Grenze fliegen: Bereits nach kurzer Zeit beorderte die Flugsicherung eine Umkehr. Zu diesem Zeitpunkt war der zivile Flugverkehr schließlich schon untersagt.

Boeing 737-800 von Sky Up nun in Rumänien

Am 4. April 2023 wurde nun ein erneuter Versuch unternommen, das Flugzeug zu evakuieren. Laut dem ukrainischen Portal Avianews, sei die Maschine UR-SQP nun in Iasi, Rumänien. Das Flugzeug konnte dabei nicht vollständig getrackt werden. Auf Flightradar 24 finden sich lediglich Aufzeichnungen ab der ukrainischen Stadt Chernivtsi. Das Ausschalten des Transponders war vermutlich eine Sicherheitsmaßnahme.

Unterschiedliche Gründe sprachen gegen Evakuierung

Bis zum heutigen Tag hat es nur sehr wenige Evakuierungen aus der Ukraine gegeben. Lediglich WizzAir und Windrose flogen eine A320 sowie eine ATR 72 im vergangenen Jahr aus. Zusätzlich wurden zwei Airbus A400 als Militärflugzeuge der Türkei ausgeflogen.

Bisher sprachen für Sky Up drei zentrale Gründe gegen eine Evakuierung. So sprach der Chef im Januar von einem weiterhin bestehenden Flugverbot für die Zivilfahrt. Auch die Unterstützung des Militärs sei für eine so komplexe Aktion notwendig. Zusätzlich hatte der Chef Bedenken aufgrund des funktionierenden Flugabwehrsystems der Ukraine. Aufgrund fortgesetzter Beschüsse durch Russland könnte dies nicht ausgeschaltet werden.

Zuletzt weist der CEO daraufhin, dass kein Versicherungsschutz für die Boeing 737-800 bestehe. Die Evakuierung klappt nun trotzdem – eine Äußerung seitens der Fluggesellschaft gab es noch nicht.