Die portugiesische Airline TAP ist eigentlich für ihre günstigen Verbindungen bis nach Amerika und Afrika bekannt. Nun scheint die Fluggesellschaft ihre Kunden massenhaft zu hintergehen.

Die Corona-Pandemie sowie jüngste Ereignisse im Luftverkehr haben zu zahlreichen Flugstornierungen und Verspätungen seitens der Fluggesellschaften geführt. Eine neue Studie deckt nun umfassende Täuschungen durch die portugiesische Airline TAP auf. So sollen Entschädigungszahlungen umgangen und Kunden in ihren Rechten eingeschränkt worden sein.

Geltendes EU-Recht außer Kraft gesetzt 

Dabei habe TAP Air Portugal laut dem Fluggastrechteportal FlightRight einer Vielzahl von Fluggästen ein deutlich geringeres Entschädigungsangebot erbracht, als dies von der EU-Fluggastrechteverordnung vorgesehen sei. Bei dem Verfahren sollen Kunden eine E-Mail erhalten haben, in der eine direkte Entschädigung von rund 100 Euro angeboten wurde. Diese Summe liegt dabei deutlich unter der Mindestentschädigung von 250 Euro.

Wie AERO INTERNATIONAL berichtete, ist es auf Mittelstrecken ab einer Verspätung von drei Stunden vorgeschrieben, eine summe von mindestens 250 Euro zu bezahlen. Darüber hinaus muss Kunden bei einem Mittelstreckenflug – wie bei einem Flug von Deutschland nach Portugal – eine Entschädigungszahlung von 450 Euro zugestanden werden.

FlightRight-Gründer von TAP-Täuschung betroffen 

Das Flugportal FlighRight ist für zahlreiche Engagements beim Verbraucherschutz zum Thema Verkehr bekannt. Aus Sicht von TAP ist es daher besonders ärgerlich, dass der FlightRight-Gründer Dr. Phillip Kadelbach von der Täuschung selbst betroffen war. Laut den Informationen des Portals erhielt er bei einer Verspätung seines Flugs von Hamburg nach Lissabon folgende Mail:

Während Ihres letzten Fluges mit TAP Portugal hat unser System festgestellt, dass Ihr letzter Flug Verspätung hatte. Anspruch auf Entschädigung Betrag: 121 EUR. Bitte befolgen Sie das Verfahren, um eine Entschädigung für Flugverspätungen zu erhalten. Das TAP-Team.

Flugportal rät von Antwort auf TAP-Angebot ab

Das Angebot der portugiesischen Fluggesellschaft ist im Vergleich zu den eigentlichen Entschädigungszahlungen von 450 Euro natürlich sehr unattraktiv und verstößt gegen geltende Verordnungen. Daher rät FlightRight von einer Antwort auf dieses Angebot ab und erklärt, dass man auf eine Entschädigungszahlung gemäß des EU-Rechts bestehen solle. Das Angebot von TAP sei nicht rechtmäßig und wolle lediglich die Unwissenheit vieler Passagiere ausnutzen.

Um sich weiter über das Thema Fluggastrechte zu informieren, lesen Sie gern unseren Artikel zum Thema Fluggastrechte lesen.